Rezension

Durchgehend spannend und kaum vorhersehbar

Die Suche - Charlotte Link

Die Suche
von Charlotte Link

Bewertet mit 5 Sternen

In den Hochmooren Nordenglands wird die Leiche von Saskia Morris entdeckt. Das 14-jährige Mädchen verschwand vor einem Jahr. Die Ermittlungen kommen schnell zu dem Ergebnis, dass Saskia noch nicht lange tot ist und deshalb einige Zeit in Gefangenschaft gelebt haben muss. Kurz darauf verschwindet die ebenfalls 14-jährige Amelie. Auch von ihr fehlt jede Spur. Detective Chief Inspector Caleb Hale gerät bei seinen Ermittlungen unter Druck, denn die Medien sind sich sicher, dass es sich um den gleichen Täter handelt und gibt ihm schnell den Namen Hochmoor-Killer. Caleb ahnt, dass jede Minute zählt, um das verschwundene Mädchen zu finden. Detective Sergeant Kate Linville hat gerade Urlaub bei Scotland Yard genommen, um ihr Elternhaus zu verkaufen. Durch einen Zufall lernt sie die Eltern des gerade verschwundenen Mädchens kennen. Dadurch gerät Kate unfreiwillig mitten in die Ermittlungen. Obwohl sie Caleb verspricht, sich dieses Mal herauszuhalten, geht sie einigen Spuren nach...

"Die Suche" ist bereits der zweite Kriminalroman, in dem die Scotland Yard Polizistin Kate Linville und der Ermittler Caleb Hale im Zentrum der Ereignisse stehen. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind und genug Hintergrundinformationen zu den Ermittlern in die Handlung eingestreut werden, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann folgen, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat. 

Der Einstieg in diesen Kriminalroman gelingt mühelos, denn man ist sofort mitten im Geschehen, da man das Verschwinden eines Mädchens beobachtet. Das Interesse daran, was aus diesem Mädchen geworden und wohin es verschwunden ist, wird sofort geweckt. Auch in diesem Krimi wird die Handlung aus wechselnden Perspektiven betrachtet, die zunächst nicht miteinander in Verbindung gebracht werden können. Da die verschiedenen Handlungsstränge durchgehend interessant sind und häufig an entscheidenden Stellen wechseln, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. 

Caleb Hales Ermittlungen scheinen auf der Stelle zu treten, denn der Fall ist äußerst rätselhaft. Immer, wenn Caleb meint, einen Schritt weiterzukommen, sorgen überraschende Wendungen dafür, dass er ganz neu ansetzen muss. Kate, die ihm dieses Mal nicht in die Quere kommen will, verfolgt einen ganz anderen Ansatz. Außerdem gibt es immer wieder Kapitel, die offenbar aus der Sicht des Entführers geschildert werden. Dadurch wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Doch die Hinweise, die man zusammenträgt, sind äußerst spärlich. Die Handlung wirkt durchgehend spannend und ist, durch überraschende Wendungen, kaum vorhersehbar. 

​​​​​​​Eine spannende Fortsetzung, die man, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen mag.