Rezension

#Edna&Emil

Als wir uns die Welt versprachen -

Als wir uns die Welt versprachen
von Romina Casagrande

Bewertet mit 3 Sternen

"Als wir uns die Welt versprachen" von Romina Casagrande erzählt die Geschichte von den zwei Schwabenkindern Edna und Jacob, arme Bergbauerkinder die über die Alpen wandern mussten und dort als Arbeiter an Bauern verkauft wurden. Edna und Jacob wollen von dort fliehen, werden aber bei ihrer Flucht getrennt.
Nach fast 80 Jahren macht sich Edna mit ihrem Papagei Emil auf, um ihr Versprechen gegenüber Jacob einzulösen.

Über die Geschichte der Schwabenkinder hatte ich bis zu diesem Buch noch gar nichts gehört. Leider blieben die Informationen über dieses Thema hier eher sporadisch, erst zum Ende hin erfährt man ein bisschen über die Schwabenkinder. Aber es war doch sehr mager.

Der Schreibstil der Autorin war angenehm zu lesen. Dennoch fiel mir der Einstieg ins Buch etwas schwer und ich brauchte ein paar Kapitel zum Einlesen.
Die Handlung springt abwechselend von der Gegenwart in die Vergangenheit, zu Ednas und Jacobs Zeit auf dem Bauernhof.
Beide Handlungsstränge haben mir recht gut gefallen, doch leider hab ich nach dem Lesen des Klappentextes eine etwas andere Geschichte erwartet.
Der zweite Weltkrieg, der die beiden Kinder auseinander reißt, findet hier keine Präsenz. Denn Ednas und Jacobs Wege trennen sich schon früher. Ich hatte hier irgendwie erwartet, dass der zweite Weltkrieg hier mehr thematisiert wird und beschrieben wird, wie sie versuchen in dieser schweren Zeit zu überleben.
Es wird aber lediglich über das Leben auf dem Bauernhof geschrieben und über die Gegenwart.

Sehr schade fand ich auch, dass Ednas Leben nach dem Bauernhof nicht mehr angeschnitten wurde. Man erfährt leider nichts über ihr weiteres Leben und gerade das hätte mich sehr interessiert. Wie war es als sie zurückkam? Was war mit ihren Eltern? Wie haben sie den Krieg überstanden?
Das Augenmerk lag hier leider woanders.

Die Zeit von Edna und Jacob auf dem Bauernhof hatte eine sehr düstere Stimmung. Die Geschehnisse waren sehr schockierend und bedrückend.

Ednas Reise zu Jacob habe ich nach einer Weile sehr mitreißend empfunden und ich war sehr gespannt auf den Ausgang der Geschichte. Das hat mir wirklich gut gefallen.

Doch manche Begegnungen empfand ich als zu überspitzt dargestellt und zu konstruiert, als das sie sich in der Realität wirklich so zutragen würden.
Auch die Wanderung von Edna über die Alpen mit ihren fast 90 Jahren empfand ich als übertrieben.

Leider hat mir das Ende des Buches nicht sehr gefallen und ließ mich doch sehr betrübt zurück.

Für mich ein Buch, dass mich sehr zwiegespalten zurück lässt.