Rezension

Ein Ausflug in die Vergangenheit

Verhängnisvolle Lügen an der Côte d’Azur -

Verhängnisvolle Lügen an der Côte d’Azur
von Christine Cazon

Bewertet mit 2 Sternen

„Verhängnisvolle Lügen an der Côte D`Azur“ ist der neunte und ich vermute Mal der letzte Fall von Kommissar Duval – ich hoffe ich habe jetzt nicht zu viel verraten. Christine Cazon hat ihren Ermittler dieses Mal auf die Spur eines alten Unglückfalls geschickt, das ein echtes Unglück thematisiert: 1959 brach der damals modernste Staudamm und seine Flutwelle zerstörte nicht nur vieles, sie riss auch über 400 Menschen in den Tod. Es gab und gibt natürlich etliche Theorien und Mutmaßungen, was damals zu dem Unglück geführt hat, es wurde aber nie endgültig geklärt. Der moderne und direkte Bezug zu Kommissar Duval wird durch die Ermordung eines Richters geknüpft, der sich für den alten Unglücksfall interessiert hat. Verfolgte Richter Dussolier eine neue Spur in dem über sechzig Jahren zurückliegenden Vorfall? Und wurde er zum Schweigen gebracht?

Hört sich spannend an? Und scheint die perfekte Vorlage für einen Krimi zu sein, der sich auf politisches Glatteis wagt und Intrigen und Verschwörungstheorien aufdeckt? Ja, ich muss sagen, mit dieser Erwartung habe ich mich auch auf das Buch gefreut. Aber ich muss sagen, meine Erwartungen wurden nicht erfüllt, es kam bei mir keine Spannung, kein Rätselfieber auf. Obwohl der Band nur etwa 260 Seiten umfasst war er mir zu langatmig und der Rote Faden zu zerfranst, da hilft auch der ansonsten sehr angenehme Schreibstil nicht darüber hinweg. Die Grundidee hinter der Geschichte wäre wirklich super und man erfährt auch einiges Interessantes zum Algerischen Unabhängigkeitskrieges, aber die Umsetzung als Krimi der Kommissar Duval Reihe konnte mich nicht überzeugen.