Rezension

Ein besonderer Roman

Oh wie schön ist Trinidad -

Oh wie schön ist Trinidad
von Peter Berg

Bewertet mit 5 Sternen

Schon der Titel sagt es aus: Jens Schneider folgt einer Bitte seines Freundes Egon, der in Schwierigkeiten geraten ist und reist nach Trinidad, wo er ereignisreiche Tage und einen Hurrikan erlebt. Neben den wunderschönen Landschaften gehören auch Korruption und eine hohe Kriminalität zum Leben dort.

Peter Berg, Jahrgang 1950, studierte Sprach- und Literaturwissenschaft, Pädagogik, Politik und Kunst. Unter dem Pseudonym PiTTo stellt er seine Werke international aus. Er lebt heute in als Maler und Schriftsteller in Nordhessen. Nach dem historischen Roman „Noami“, dem Krimi „Ein Sommer in Cassis“ ist „Oh wie schön ist Trinidad“ sein neuester Roman.

Das Cover zeigt einen von PiTTo gemalten Tukan, ein Hinweis auf diesen Roman, der sich nicht auf den ersten Blick erschließt.

Peter Berg schreibt einen angenehm zu lesenden Stil. Zu Beginn gibt es ein kurzes Zitat aus dem Reiseführer, mit dem ein guter Einblick in die Inselwelt gegeben ist. Über den Roman verstreut gibt es an passenden Stellen weitere Informationen zu Land, Leuten und Gesellschaft, wobei die Landschaftsbeschreibungen sehr bildhaft sind.

Die Protagonisten sind gut gezeichnet. Der ehemalige Polizist Jens, der seinem Freund Egon helfen will, möchte Klarheit über den Sinn in seinem eigenen Leben finden. Egon, der sich auf Drogenschmuggel eingelassen hat, weil er über seine Verhältnisse gelebt hat, weiß nicht mehr ein noch aus, ist aber nicht bereit, sein Leben zu ändern und vor allem, seiner Frau Trinidad die Wahrheit zu sagen. Trinidad ist eine junge Frau, die sich Egon sehr zielstrebig „geangelt“ hat, nun aber unter seinem Verhalten leidet. Hannes ist ein Selfmademan, der im Hintergrund noch immer Fäden zieht und Egon seine Hilfe anbietet.

Peter Berg spielt auf eine hervorragende Weise mit dem Wort, dem Begriff „Trinidad“. Trinidad ist die Insel, die Jens besucht, Trinidad heißt Egons junge Frau, Trinität spielt auch im religiösen Sinn eine Rolle.

Auch in den unterschiedlichen Konstellationen taucht die Zahl drei auf: zum einen Jens, Catherine und Egon, zum anderen Jens, Egon und Hannes und vielleicht auch Jens, Egon und dessen Frau Trinidad.

Nicht alles in diesem Roman erschließt sich sofort, das eine oder andere erscheint unlogisch, es gibt Brüche und offene Fragen, die mit dem überraschenden Ende jedoch beantwortet werden – oder vielleicht auch nicht.

Mir hat an diesem Roman besonders gut gefallen, dass er viel Stoff zum Nachdenken gibt. Dabei geht es um Fragen wie Moral und unterschiedliche Auffassung von Recht und Gesetz, aber auch um den Glauben und die Bewahrung der Natur.

Fazit: ein sehr lesenswerter Roman mit einem überraschenden Ende