Rezension

Ein bisschen wie Flavia de Luce im viktorianischen England

Mord im Gewächshaus -

Mord im Gewächshaus
von Elizabeth C. Bunce

Myrtle Hardcastle ist ein äußerst gewitztes und schlaues Mädchen - fast schon ein bisschen zu clever, wenn es nach ihrem Vater geht. Und dass sie sich dann auch noch in den Einbruch im Nachbarhaus einmischt und anfängt in einem Mordfall zu ermitteln, gehört sich natürlich so gar nicht für eine Tochter aus hohem Haus. Zum Glück steht Myrtle ihre taffe Gourvernante zur Seite und gemeinsam machen sie sich daran, das Rätsel zu lösen.

"Mord im Gewächshaus" ist ein Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht! Die Zielgruppe ist vermutlich etwas jünger angesetzt, aber das hat mich beim Lesen überhaupt nicht gestört. Im Gegenteil war ich sehr angetan von der Sprache, die nicht unbedingt ganz einfach ist, aber wunderbar in die damalige Zeit passt. Mein absolutes Highlight waren dabei kleine Fußnoten, die mit einem Zwinkern die Handlung kommentiert oder ungewohnte Begriffe erklärt haben - das hat wirklich Spaß gemacht.

Das Personal der Geschichte ist vielfältig, stets ein bisschen überzogen, aber immer wunderbar liebenswert und ich habe sie alle gemocht und sehr plastisch vor mir gesehen. Myrtle steht natürlich im Fokus und mit ihrer gewitzten Art und Vorliebe fürs Morbide hat sie mich tatsächlich ein bisschen an Flavia de Luce erinnert, was mich sehr gefreut hat. Aber auch das Nebenpersonla ist toll gestaltet.

Der Fall selbst weiß bis zum Ende mit Überraschungen und Wendungen zu glänzen, manches war ein bisschen vorhersehbar, aber anderes dafür umso weniger. Es war spannend, aber nicht gruselig, sondern eher wohlig-spannend. Besonders gut hat mir das viktorianische Setting gefallen, das wirklich sehr lebendig war und einen tollen Rahmen für den Krimi gebildet hat.

Insgesamt hatte ich viel Freude mit Myrtle und hoffe, ihr noch bei vielen weiteren Fällen über die Schulter schauen zu dürfen.