Rezension

Ein Buch, das mit Vorurteilen aufräumt!

Depression abzugeben - Uwe Hauck

Depression abzugeben
von Uwe Hauck

Bewertet mit 5 Sternen

In „Depression abzugeben“ von Uwe Hauck berichtet der Autor über seine eigenen Erfahrungen mit der Krankheit, die beinahe mit dem Suizid endet. Er gewährt dem Leser einen sehr intimen Einblick in sein Leben, lässt ihn an allen Stationen auf seinem Weg zurück ins „Leben“ teilhaben. So begleitet man Uwe Hauck nach seinem Suizidversuch im Februar 2015 zunächst in die geschlossene Psychiatrie, erlebt den Wechsel in die Offene, die Tagesklinik, Reha und die Wiedereingliederung in den Beruf.

In „Depression abzugeben“ von Uwe Hauck berichtet der Autor über seine eigenen Erfahrungen mit der Krankheit, die beinahe mit dem Suizid endet. Er gewährt dem Leser einen sehr intimen Einblick in sein Leben, lässt ihn an allen Stationen auf seinem Weg zurück ins „Leben“ teilhaben. So begleitet man Uwe Hauck nach seinem Suizidversuch im Februar 2015 zunächst in die geschlossene Psychiatrie, erlebt den Wechsel in die Offene, die Tagesklinik, Reha und die Wiedereingliederung in den Beruf.

Trotz des „schwierigen“ Themas, lässt sich das Buch gut lesen. Uwe Hauck verwendet keine medizinischen Fachausdrücke (die man unter Umständen erst nachschlagen müsste). Mit einfachen und jedermann verständlichen Worten. Er möchte der Welt da draußen zeigen, wie es wirklich hinter verschlossenen Türen einer Psychiatrie abläuft um somit mit den bekannten Klischees mal aufzuräumen. Ich finde es wichtig, dass das Thema "Depression" endlich kein Tabu-Thema mehr sein sollte. Niemand sollte sich aus Scham verstecken müssen. Denn seine wir mal ganz ehrlich, es kann jeden treffen.

Ehrliche und offene Worte, gespickt mit einer Prise Humor und Sarkasmus führen den Leser durch einen Zeitraum von knapp einem Jahr. Die Zeilen zeigen, dass man auch in der „Klapse“ Spaß haben und lachen kann. Sicherlich gibt es sehr viele Zeiten in denen es anders ist und man mit sich zu kämpfen hat, aber Ausnahmen bestätigen die Regel.

Durch die Kapitel ziehen sich auch die verschiedensten Twitter-Posts die Uwe Hauck während dieser Zeit in der Öffentlichkeit hat zukommen lassen. Auch hierbei kommt es mehr als einmal zu kleinen Wortwitzen, aber auch zu kurzen Kommentaren, die mich persönlich nachdenklich gemacht haben. Besonders gefallen hat mir der Begriff „therapös“ und seine Erklärung

Mit seiner Lebensgeschichte bekommt der Leser keinen Ratgeber über die Erkrankung und auch keine Gebrauchsanleitung wie man mit Betroffenen umgehen sollte, vielmehr zeigt dieses Buch auf, wie es einem psychisch Erkrankten ergeht bzw. ergehen kann. (Eine Depression hat viele Facetten und nicht jeder der daran erkrankt, tut dies nach einer abzuhakenden Liste.) Man erfährt wie wichtig die Familie für für den Betroffenen ist, sie ist ein wichtiger Stützpfeiler die zur Genesung viel beiträgt. Uwe’s Frau Sybille hat in den letzten Jahren viel durchmachen müssen, aber sie hat durch ihre Liebe zu ihm bewiesen, dass man es gemeinsam schaffen kann.

Ich muss zugeben, dass ich etwas länger für dieses Buch gebraucht habe. Dieses lag aber weder an der Schreibweise noch am Inhalt selbst. Vielmehr haben mich einige Passagen sehr zum Nachdenken angeregt und ich musste pausieren um wieder einen freien Kopf zu bekommen.
Depression abzugeben ist ein Buch für Betroffene, Angehörige und natürlich auch für jedermann der sich mit dem Thema auseinandersetzen möchte. Betroffene finden hier vieles, was ihnen selbst die Angst vor den nötigen therapeutischen Schritten nimmt. Für Angehörige ist dieses Buch eine große Hilfe um das Seelenleben eines Betroffenen vielleicht besser zu verstehen, oft kann ein betroffener nämlich selbst gar nicht so offen darüber reden. Aber das wichtigste an diesem Buch ist, es räumt mit Vorurteilen auf.