Rezension

Ein Buch, dass einen nicht so schnell loslässt!

Liebe und Verderben - Kristin Hannah

Liebe und Verderben
von Kristin Hannah

Lenora hat nur einen Wunsch: an einem Ort ihr Schuljahr beenden. Aber Ihr Vater hat ein Haus in Alaska geerbt und verpflanzt seine ganze Familie dorthin.

Mein Fazit:
Es ist ein Buch, dass einen nicht mehr loslässt. Es berührt einen, es reißt mit und man leidet mit Leni. Die Ehe der Eltern, eine große Belastung für das junge Mädchen. Ihr Vater ein Kriegsveteran, der nach Kriegsgefangenschaft nach Hause kommt und ihre Mutter, die eher einen schwachen Eindruck macht. Als die Familie nach Alaska kommt, merkt man, dass dies ein Kulturschock für die Frauen ist. Mir erging es beim lesen nicht anders, aber die Autorin schaffte es auch dass die klare Luft, die Einsamkeit, aber auch der Zusammenhalt dieser eingeschworenen Gemeinschaft zwischen den Seiten zum Leben zu erwecken!

Leni wird eine tolle junge Frau! Aber ihre Mutter Coraline ist nicht so schwach wie es scheint, sondern ist in einer Liebe gefangen, die eigentlich nur noch eine Erinnerung an alte Zeiten ist. Sie hat mich gerade mit ihrer Liebe zu Leni absolut beeindruckt! Für ihr Kind würde sie alles tun! Eine Liebe zwischen Mutter und Kind, die genauso sein sollte!
Auch Matthew ihr bester Freund war eine Konstante, auch wenn er zwischendrin wegzog.

Die Liebesgeschichte zwischen Leni und Matthew entwickelt sich langsam (auch aufgrund ihres Alters) und sehr glaubhaft. Was mich hier berührt hat die Ernsthaftigkeit mit der sie sich liebten und auch Zueinander standen!
Aber Lenis Vater ist gefangen in Depression, PTBS und seinen Hass auf alles.
Man sieht die Katastrophe fast auf einen zurasen und als es soweit ist: hat man auch Mitleid! Gerade mit einem Mann, der in den Krieg gezogen ist und das Grauen erlebt hat. Der zu stolz war Hilfe zu suchen und diese anzunehmen (gut die Zeit damals muss man auch berücksichtigen). Die Soldaten die in den Krieg ziehen werden vorbereitet, werden sie danach auch so betreut? Ich hoffe es!

Kristin Hannah schreibt ohne erhobenen Zeigefinger, aber ihr Erzählstil ist eindringlich, bildhaft und lässt einen den Alltag vergessen. Es lässt einen die Kämpfe, das Leid und doch auch die Hoffnung und die Liebe fast körperlich fühlen.
Was mir zu dem Buch einfällt? Für mich ist eine Geschichte die einem unter die Haut geht und nicht mehr loslässt! Ein Meisterwerk und schon eines der Bücher, die ich auch zu 1000% weiterempfehlen werde! Bitte mehr davon!

Vielen Dank an den Verlag und an netgalley.de für das Leseexemplar! Das hat aber meine Meinung in keinster Weise beeinflusst!