Rezension

Ein Buch, ein Märchen, eine Hoffnung!

Evies Garten - K. L. Going

Evies Garten
von K. L. Going

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Vor zehn Monaten starb Evies Mutter. Als wäre das nicht schon schlimm genug, schleppt sie ihr Vater nun auch noch weit weg von zu Hause um eine alte Apfelplantage wieder zu beleben. Doch hier scheint alles tot zu sein, was nicht weiter verwunderlich ist. Das Haus ist direkt neben einem Friedhof, die Apfelbäume alle abgestorben. Das an sich ist ja schon gruselig genug, doch dann schließt Evie auch noch Freundschaft mit dem gerade verstorbenen Alex. Ihrem Vater kann sie das nicht erzählen, denn er glaubt nicht so wie ihre Mutter, dass alles möglich ist. Und dann bekommt Evie noch ein außergewöhnliches Geschenk.

Meine Meinung:
Evies Garten ist ein sehr ruhiges Buch. Ein modernes Märchen würde ich sagen. Das zeigt, wie schlimm der Tod der Mutter für ein Kind sein kann, der hilft zu verstehen, dass das Leben weiter geht, dass die Verstorbenen in uns und durch uns weiterleben können und dass es immer einen Ausweg gibt, wenn man nur glaubt. Auch wenn er manchmal ganz anders aussieht, als man zuerst vermutet hätte.

Teilweise fand ich das Buch sehr nüchtern geschrieben, dann wieder voller Gefühl. Als hätte nicht eine, sondern zwei Personen es geschrieben. Auch die sehr kurzen Kapitel haben mich oft irritiert. Allerdings ist es ja eigentlich auch ein Kinderbuch und so sind solch kurze Kapitel natürlich toll zum vorlesen oder miteinander lesen.

Ich finde, dass es ein außergewöhnlich gutes Buch ist, wenn man Kindern ein bisschen den Tod näher bringen möchte oder muss, wenn man ihnen helfen will, etwas zu verarbeiten, geschieht das hier auf eine sehr schöne Art. Ich habe Euch ein Zitat von Evies Mutter mitgebracht, kurz bevor sie starb. Sie erzählte Evie immer von wundervollen Fantasiegärten und dass jeder seinen eigenen Garten hätte. Und so sagte sie:

"Vielleicht werde ich auch schon da sein und dort warten,
wo das Gras grün ist und die Bäume immer blühen, und die
Blätter der Kirschblüten wie Regentropfen auf dem Wind reiten."

... das ist eine der Stellen, die ich so wundervoll, voller Gefühl finde.

Viel mehr möchte ich gar nicht verraten, denn es ist ein Buch, das man selbst entdecken sollte. Allein, oder gemeinsam. Und ich finde, es ist nicht nur für die kleinen Leute von 10-12, sondern genau so für uns Erwachsene.

Fazit:
Ein Märchen nicht nur für Kinder, das uns beibringen kann, dass der Tod nicht immer nur furchtbar ist, sondern uns hilft, zu akzeptieren, dass es manchmal einfach so ist und aus jedem Schlimmen auch wieder etwas Gutes entstehen kann.