Rezension

Gute Geschichte mit kleinen Schwächen

Evies Garten - K. L. Going

Evies Garten
von K. L. Going

Bewertet mit 3.5 Sternen

“Evies Garten” gehört zu den Büchern, die ich leider erst viel zu spät entdeckt habe. Sehr oft bin ich an dem Buch vorbeigegangen, ohne es zu beachten, von daher ist es schon ärgerlich, dass ich erst jetzt lesen konnte. Definitiv ein schönes Buch, aber leider auch mit Schwächen.

K.L. Going hat einen sehr emotionalen Roman geschrieben, bei dem ich bereits schon auf den ersten Seiten mit den Tränen zu kämpfen hatte. Doch dann kam plötzlich der Einbruch und die Geschichte wurde zum Teil etwas holprig beschrieben. Dies war auch der Zeitpunkt, wo ich mich nicht mehr so ganz in die Geschichte hineinfinden konnte. Sehr schade, denn das Buch ist wie gesagt wirklich gut, nur leider hat es mich einfach nicht mehr gepackt.

Evie ist ein unglaubliches Mädchen. Bereits mit zehn Jahren ist ihre Mutter verstorben, was für sie ein enormer Verlust ist, denn ihre Mutter war Lebensfreude pur und hat Evie eine Menge beigebracht. Ihr Vater versucht sich gut um das Mädchen zu kümmern, allerdings kommen sie in vielen Dingen nicht auf einen gemeinsamen Nenner, was das Verhältnis ab und zu als schwierig gestaltet. Dies geschieht vor allem in dem Moment, wo ihr Vater ausgerechnet in eine andere Stadt direkt neben einen Friedhof in ein neues Haus zieht. Für Evie ein absoluter Albtraum. Mit Alex lernt man einen weiteren Charakter kennen, mit dem ich jedoch nie so ganz warm wurde. Dieser behauptet ein Geist zu sein und hilft Evie dabei, den Tod ihrer Mutter zu verarbeiten.

Die Geschichte ist, wie oben bereits erwähnt, oftmals sehr emotional und beschreibt die Art und Weise, wie zwei Menschen versuchen, mit dem Verlust der Frau, bzw. der Mutter umzugehen. Evie flüchtet in ihre eigene kleine Welt und ihr Vater versucht die Trauer zu verdrängen, indem er viel zu viel arbeitet und dadurch auch manchmal zu wenig Zeit und zu wenig Worte für seine kleine Tochter findet. Es ist interessant, wie jeder mit dem Verlust umgeht, denn oftmals fragt man sich, wie man selbst wohl damit umgehen würde, erst recht, wenn man einfach so neben einem Friedhof wohnen muss, was den den Abschluss der Trauer nur noch schwieriger machen kann.

Es ist wirklich unglaublich schade, dass ich den Faden verloren habe und mich dadurch weniger auf den weiteren Ablauf einlassen konnte, denn normalerweise liebe ich so ruhige und einfühlsame Geschichten. Der Autorin kann ich daher kaum Vorwürfe machen, denn ihre Sprache ist sehr gelungen und eindringlich. Eigentlich ziemlich perfekt für so eine Thematik.

Die Covergestaltung ist wunderschön und äußerst passend. Die Farben passen sehr gut zusammen und es tut einfach gut, sich dieses Cover ein bisschen länger anzuschauen. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls sehr gelungen, beschreibt die Handlung recht gut und macht direkt Lust, das Buch sofort aufzuschlagen.

Insgesamt ist “Evies Garten” ein Buch, was man nur sehr schwer beurteilen kann. Die nötigen Emotionen sind vorhanden, die Geschichte ist wunderschön geschrieben, aber dennoch konnte sie mich nicht die ganze Zeit über packen. Das Buch kann berühren und zum Nachdenken anregen, allerdings muss man sich dafür voll und ganz auf das Buch einlassen und dies ist leider manchmal verloren gegangen. Dennoch: Eine Leseempfehlung!