Rezension

Ein Dorf macht sich schuldig

Diabolisch -

Diabolisch
von Jonas Wagner

„Diabolisch“ ist ein packender Thriller, der das schlechteste in den Menschen aufzeigt, die Dunkelheit aus ihrer Deckung holt und mit den Ängsten der Menschen spielt. Spannung von der ersten bis zur letzten Seite.

Zum Inhalt: 1995, nach dem Schulsport kommt Lotte ohne ihren kleinen Bruder Alex nach Hause. Der Vater hatte vergessen die Kinder abzuholen. Als endlich jemand nach Alex sucht, ist der Junge tot. 27 Jahre später kommt wieder ein Junge nicht nach Hause und eine Mordserie erschüttert das Dorf.

Die Geschichte teilt sich auf zwei Handlungsstränge auf, die abwechselnd 1995 und 2022 spielen. Besonders die Ereignisse der Vergangenheit sind erschütternd, denn so ruhig das Dorf von außen wirkt, umso düsterer sind seine Geheimnisse. Als eine grauenvolle Mordserie das Dorf erschüttert beginnt Kommissarin Larissa in der Vergangenheit zu wühlen und es kommen viele Geheimnisse an Licht, denn mehr als eine Person hat in der Nacht von Alex' Tod Schuld auf sich geladen. 

Die Geschichte ist wahnsinnig packend erzählt und durch die vielen Verbrechen der Vergangenheit und Gegenwart entwickelt das Buch eine düstere und schockierende Sogwirkung. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, was in der Nacht als Alex starb wirklich passiert ist und wie die einzelnen Dorfbewohner da mit drinhängen. Das Szenario von Alex' Tod ist so banal und wäre so leicht zu verhindern gewesen, dass ich immer nur fassungslos den Kopf schütteln konnte, ob der Kurzsichtigkeit und Selbstsucht der Leute.

Die Auflösung fand ich tatsächlich relativ vorhersehbar, einfach weil es für die Motive des Täters nicht viele Optionen gab.  Was der Spannung und dem rasanten Tempo aber keinen Abriss getan hat. Da die Verbrechen in der Gegenwart hinsichtlich Tathergang und Opferauswahl sehr vielfältig sind, bleibt es bis zum Schluss interessant.

Für mich ein sehr gelungener Thriller, der seinen Titel verdient.