Rezension

Ein fantasievolles Leseabenteuer

Waldkind - Natalie Speer

Waldkind
von Natalie Speer

Bewertet mit 4 Sternen

Der Deamhain, ein riesiger Wald in Athosias Provinz Irelin, ist den meisten Bürgern der Republik unheimlich. Er ist ein Rückzugsort für allerlei Rebellen und Gesindel, unbekannte Wesen und geheimnisvolle Vorfälle machen ihn gefährlich. Doch für zwei Frauen wird der Deamhain zur Begegnung mit dem Schicksal: Für Eva, eine Jägerin, die auf der Suche nach einem Alben ist, einem Wesen, das die der Republik verhasste Magie beherrscht. Und für Cianna, die einst die Stimme des Waldes in sich spürte und auf ein geheimnisvolles Kind aus dem Wald trifft.

 

„Waldkind“ ist nach „Frostseelen“ der zweite Roman der Autorin Natalie Speer, der in der Fantasy-Welt Athosia spielt. Beide Romane kann man jedoch unabhängig voneinander lesen.

Nach kurzer Einlese-Phase habe ich mich wieder gut in Athosia zurechtgefunden, auch wenn mir aus „Frostseelen“ einiges nicht mehr präsent war. Dennoch erfährt man hier ein andere Perspektive, zum Beispiel über die Alben und dass die Republik ungerechter und grausamer herrscht, als es nach dem letzten Roman zu erwarten war.

Dieser andere Fokus gefiel mir sehr gut. Durch die Jagd auf den Alben und Kämpfe mit den Rebellen blieb der Spannungsbogen auf einem guten Niveau. Auch einige Überraschungen warten auf den Leser.

Die beiden Protagonistinnen Cianna und Eva sind facettenreich dargestellt und waren mir zu Beginn nicht immer sympathisch, beide machen aber eine Entwicklung durch, so dass ich sie am Ende sehr mochte. Die Autorin hat ebenso viele interessante Nebencharaktere geschaffen, nur leider musste ich von einigen für mein Gefühl zu früh Abschied nehmen.

Der dritte wichtige Protagonist in diesem Roman ist unverkennbar der Wald Deamhain. Natalie Speer macht ihn durch einen fantastischen, wunderbar flüssig zu lesenden Schreibstil für den Leser lebendig. Ich empfand die Beschreibungen als genau ausgewogen, nicht zu nüchtern und nicht zu ausschweifend. Die Seiten flogen bei mir nur so dahin. Die aussagekräftige Wortwahl und der schöne Stil sind mir bei „Frostseelen“ bereits besonders positiv bei der Autorin aufgefallen, ein echtes Talent!

„Waldkind“ hat mir sehr gut gefallen und ich würde mich über ein weiteres Abenteuer in Athosia sehr freuen! Falls euch Fantasy-Fans „Waldkind“ nicht bereits durch das wunderschöne Cover ins Auge gefallen ist, kann ich es euch nun wärmstens empfehlen.