Rezension

Ein Fest für jeden Fantasy-Fan

Die Schattensammlerin - Dichter und Dämonen -

Die Schattensammlerin - Dichter und Dämonen
von T. S. Orgel

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch hat alles, was ich von einem spannenden und unterhaltsamen Fantasy-Buch erwartet. Besonders gelungen fand ich den historischen Kontext. Schillers Schädel wird aus dem Senckenberg - Museum gestohlen. Sein alter Weggefährte Goethe fühlt sich in der Pflicht, den Schädel des Freundes wiederzubeschaffen. Goethe war in meinen Augen ausgesprochen gut getroffen - etwas überheblich, ganz  gefeierter Star und Großbürger und ein klein wenig wehleidig.

Da er bereits die besten Jahre hinter sich hat, schickt er seine Gehilfen auf die Suche. Da ist sein Adlatus Abaris - sehr geheimnisvoll, nicht um eine Antwort verlegen und immer zur Stelle, wenn man ihn braucht. Dies trifft auch auf den Kutscher Heinrich zu, der eher für den körperlichen Einsatz zuständig ist. Das Trio vervollständigt die junge Millicent Wohl, Angestellte des Museums und Zeugin des Raubes. Sie war für mich der größte Sympathieträger . Zu Beginn eher schüchtern, dabei intelligent und gebildet, entwickelt sie sich zu einer emanzipierten und selbstbewussten Frau.

Auf der Jagd nach Schillers Schädel treffen die Drei auf  vielerlei Gestalten und ich war mir nie so recht sicher, was ist real und was ist Magie.

Das Ende überzeugt und lässt auf eine Fortsetzung hoffen.

Das Sahnehäubchen war für mich der Erzählstil. Die Geschichte wird mit viel Witz und Augenzwinkern erzählt. Es gibt Anspielungen auf Filme und die Werke der beiden Dichter zuhauf , die aber so gewählt sind, dass es auch eine Freude für diejenigen ist, für die Deutsch nicht zu ihren Lieblingsfächer zählte oder sich nicht fürs Kino erwärmen.

Ich hatte auf jeden Fall großen Spaß bei der Lektüre und einige fesselnde Lesestunden.