Rezension

Ein gelungener Auftakt

Die Frauen vom Reichstag: Stimmen der Freiheit -

Die Frauen vom Reichstag: Stimmen der Freiheit
von Micaela A. Gabriel

Bewertet mit 5 Sternen

„Die Frauen vom Reichstag“ ist der Auftakt einer Trilogie aus der Feder von Micaela A. Gabriel (vielen von uns auch bekannt als Micale Jary und Michelle Marly), in der starke, selbstbewusste Frauen, die sich für die Recht von Benachteiligten einsetzen, im Mittelpunkt stehen. Die Protagonistin der ersten Geschichte ist Marlene von Runstedt.

Der Inhalt: Berlin, 1918: Mit dem Frauenwahlrecht erfüllt sich für die Juristin Marlene von Runstedt ein Lebenstraum. Endlich wird ihre Stimme gehört, endlich kann sie etwas bewegen! Ermutigt von ihrem Vater, einem Rechtsprofessor, tritt sie der neu gegründeten liberalen DDP bei – ein großer Schritt für eine Frau. Mitten in die Aufbruchsstimmung platzt Justus von Ostwald, dem Marlene vor Jahren das Herz gebrochen hat.  Dennoch sind sie sich nach wie vor innig verbunden – auch Justus Beziehung zu der Schauspielerin Sonja Grawitz, Marlenes Jugendfreundin und nunmehr politische Widersacherin, ändert nichts daran. Marlenes Ambitionen vermischen sich immer mehr mit ihrer Zuneigung zu dem schnittigen Offizier. Und während der Wahlkampf der Frauen Fahrt aufnimmt, kämpft Marlene nicht nur politisch sondern auch privat um ihr Glück.

Ein äußerst gelungener Auftakt, der mich in eine völlig andere Welt versetzt hat. Vor meinem inneren Auge läuft die ganze spannende Geschichte, die uns 100 Jahre zurückversetzt, wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Durch die tollen Informationen und Berichte wird längst vergangene Geschichte wieder lebendig. Wir lernen eine starke, mutige und selbstbewusste junge Frau kennen, die genau weiß, was sie will, nämlich einen Sitz im Reichstag. Doch bis Marlene das erreicht, ist es ein harter steiniger Weg. Wir bekommen auch einen Rückblick in Marlenes Schulzeit, ihre Freundinnen und ihr Leben, das auch von Schicksalsschlägen geprägt war. Doch Unterstützung fand sie stets bei ihrem Vater. Außerdem lernen wir ihre Jugendfreundin Sonja kennen, die aus eher einfachen Verhältnissen stammt und die ihr Herz an Justus von Ostwald verloren hat. Doch auch Marlene versteht sich noch immer blendend mit ihrem Jugendfreund. Für wen wird sich Justus wohl entscheiden? Voller Emotionen habe ich dem Ende der Geschichte entgegengefiebert.

Ein unterhaltsamer und spannender Roman, der mich bewegt hat. Ein ganz besonderes Lesevergnügen, für das ich sehr gerne 5 Sterne vergebe.