Rezension

ein gelungener Histrorischer Roman mit einer Reise in die Südsee

Der Klang der blauen Muschel - Beatrix Mannel

Der Klang der blauen Muschel
von Beatrix Mannel

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Zwillingsschwestern Henriette und Sophie leben 1905 in München. Sie sehen zwar gleich aus, haben aber sehr unterschiedliche Charakter. Trotzdem verstehen sie sich fast blind, da eine unsichtbare Bindung zwischen ihnen besteht. Als die Familie nach Samoa zieht, erkrankt Sophie und kann sie nicht begleiten. So muss Henriette allein mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester Eva in das unbekannte Land, zu ihrem Vater. Die unsichtbare Bindung zwischen den Zwillingen bleibt bestehen, doch fragen sich beide, ob sie sich wiedersehen werden.

Meine Meinung

„Der Klang der blauen Muschel“ wird aus 2 verschiedenen Erzählperspektiven geschildert. So wird hauptsächlich das Geschehen rund um Henriette in den Mittelpunkt gerückt. Aber es werden auch einzelne Kapitel von Julius von Sommerfeld berichtet, den Henriette und Sophie auf einer Séance kennen lernen. Damit es zu keiner Verwirrung kommt, sind für die unterschiedlichen Perspektiven unterschiedliche Muscheln über den jeweiligen Kapiteln eingefügt wurden.

Ebenso wie die Protagonistin taucht man in eine andere Kultur ein. Durch die detaillierte Beschreibung der Umgebung und auch durch das Einfließen von Wendungen der samoanischen Sprache, entsteht beim Lesen ein wunderschönes Südseefeeling. Am Ende des Buches werden diese Wendungen übersetzt, aber es werden auch Informationen zu Personen und Begriffen gegeben. Außerdem hilfreich und etwas Besonderes sind die Landkarten im Buch. Einmal wurde eine Weltkarte eingefügt, sodass der Leser zu Beginn erfährt, wo sich Samoa überhaupt befinden. Die andere Karte zeigt die zu Samoa gehörigen Inseln.

Durch den angenehmen Schreibstil entsteht ein guter Lesefluss, der durch die immer wieder aufkommende Spannung nur noch intensiviert wird. Zusätzlich verleihen einige Begebenheiten, sowie samoanische Erzählungen, der Geschichte etwas Geheimnisvolles, Mystisches.

Die historische Umgebung wurde sehr gut eingefangen. So werden auch reelle Personen und Ereignisse mit in die Geschichte eingebaut, sodass sie viel authentischer wirkt.

Eingeleitet wird das erste Kapitel mit einem samoanischen Sprichwort und einem Gedicht von John Keates. Das hat mir gut gefallen, da es dem Buch etwas Persönliches und Individuelles einhaucht.

Fazit

Ein gelungener Historischer Roman, der sich sehr gut lesen lässt und ein wundervolles Bild von Samoa und der samoanischen Kultur zeichnet.