Ein gelungener Regional-Thriller!
Bewertet mit 5 Sternen
Andreas Schmidt legt mit seinem neuen Thriller „Du. Sollst. Nicht. Töten.“ einen packenden wie spannenden Roman vor! Ein ungewöhnlicher Schauplatz und ein Mörder, der auf seiner eigenen Mission ist...
Wuppertal. Eine Kirche, ein toter Küster vor dem Altar und eine weitere Tote während der Messe. Gleich darauf fällt auch noch der Diebstahl eines wichtigen Reliquienschreins zum Jubiläum der Gemeinde auf. Eines steht allein schon wegen der beiden Morde fest: Es ist ein Fall für die Mordkommission und ruft das Ermittler-Duo Katrin Kramer und Karl Brauer auf den Plan. Das Ganze entpuppt sich als verzwickter Fall, denn der Mörder ist immer einen Schritt voraus! Legt falsche Fährten und spielt mit den Kommissaren. Wird ihm ein Fehler unterlaufen? Und werden die Ermittler ihm auf die Schliche kommen?
"Du sollst nicht töten" ist spannend geschrieben und insgesamt toll konstruiert. Man kommt sehr schnell und gut in die Geschichte hinein. Die Figuren sind authentisch und das Ermittler-Duo Kramer und Brauer sehr sympathisch. Interessant fand ich die verschiedenen und immer wieder wechselnden Perspektiven, die auch die Sicht des Mörders nicht ausnehmen. Der Leser erfährt von vorneweg recht viel über die Verbrechen und die Innensicht des offensichtlichen Mörders, was die Angelegenheit nicht weniger spannend macht, sondern das Gesamtkonstrukt nur unterstützt. Schön ist auch, dass die Kommissare Kramer und Brauer nicht oberflächlich abgehandelt werden, sondern deren alltäglichen Problemchen oder Lebenswege mit in die Geschichte einfließen. Der Autor hat die Nebenschauplätze meiner Meinung nach geschickt und interessant eingebunden. Zudem nimmt die Spannung insgesamt nie ab, sondern bleibt konstant auf gleichem Niveau, insbesondere durch die unterschiedlichen Blickwinkel bleibt es sehr erfrischend und abwechslungsreich. Die Kapitel sind übersichtlich gehalten und schön kurzweilig. Der Autor gibt dem Leser mehr und mehr Details preis. Da man als Lesender meist wissentlich auf dem gleichen Stand mit dem Mörder ist, möchte man manchmal die bedrohten Protagonisten rütteln und warnen.. An potentiellen Opfern fehlt es dem Roman definitiv nicht. Und der Mörder ist ausgebufft, hat mit der Gesellschaft und seinem Leben eigentlich schon abgeschlossen. Er hat somit eigentlich nichts mehr zu verlieren...
Ich finde, „Du sollst nicht töten“ ist ein grundsolider Regional-Thriller, den man als Fan dieses Genres getrost lesen kann und vielleicht sogar lesen sollte! Spannend, toll konstruiert und trotzdem (im positiven Sinne) kurzweilig – deswegen 5 Sterne!