Rezension

Ein Gemälde durch die Zeit und die Welt

Das letzte Bild der Sara de Vos - Dominic Smith

Das letzte Bild der Sara de Vos
von Dominic Smith

Bewertet mit 5 Sternen

"Das letzte Bild der Sara de Vos" spielt über drei Zeitebenen und drei Kontinente / Orte: die Niederlande im 17. Jahrhundert, New York in den 50er Jahren und Australien im Jahr 2000.

Jeder Ort entspricht einer der Hauptfiguren: In den Niederlanden lebte Sara de Vos, eine sehr starke Frau, die ein sehr hartes Leben hatte. Sie verlor ihre Tochter an der Pest, ihr Mann verließ sie mit einem Haufen Schulden, die sie begleichen musste. Sie war Malerin, spezialisiert auf Blumen, malte aber in Ausnahmensituationen etwas anderes.

In New York wohnt Marty de Groot, der das Gemälde "Am Saum des Waldes" von Sara de Vos besitzt. Er führt kein unglückliches Leben, ist aber auch nicht unbedingt glücklich. Eines Tages bemerkt er, dass der Rahmen des Gemäldes, das er sein Leben lang kennt (es ist in Familienbesitz seit Generationen) nicht mehr der selbe ist, und er macht sich auf die Jagd nach dem Fälscher. Ellie Shipley, eine Kunststudentin, ist die Fälscherin, die er dann kennen lernt.

Ellie ist zurück nach Australien gezogen, wo eines Tages eine Ausstellung organisert wird.

Dieses Buch ist sehr interessant, was die Kunst, Kunstgeschichte und -Techniken betrifft. Der Leser kann hier sehr viel erfahren, aber die Erklärungen fließen in die Erzählung rein und werden nicht plakativ dargestellt. Das Buch ist auch sehr interessant auf die psychologiche Ebene. Der Leser folgt den drei Hauptfiguren Jahrzehnte lang und deren Entwicklung. Wie reagiert man, wenn man plötzlich allein mit unglaublich vielen Problemen ist? Wie wird man zum Fälscher? Wie lebt man mit dieser Entscheidung? Wo ist die Grenze zwischen Liebe und Hass, Rache und Reue?

Es ist ein ruhiges Buch. es gibt keine "Action" oder Eklat - sogar der Diebstahl wird ruhig durchgeführt. Es ist trotzdem sehr spannend und ich musste einfach weiter lesen, um zu erfahren, was für jede der drei Personen passiert.

Ein Pluspunkt für das Cover, das sich wie eine Leinwand anfühlt.

Fazit: Ein unglaubliches erstes Buch!