Rezension

Gutes Zeitgemälde

Das letzte Bild der Sara de Vos - Dominic Smith

Das letzte Bild der Sara de Vos
von Dominic Smith

Bewertet mit 4 Sternen

Bei diesem Buch muss man schon mit den liebevoll gestalteten Äußerlichkeiten beginnen: Der Schutzumschlag hat eine Leinenprägung und gibt am Rand den Blick frei auf ein Gemälde, das eindeutig aus der Holländischen Schule stammt. Auch die Buchseiten weisen eine leichte Prägung auf, das passt sehr gut zum Buch.
Denn das Buch erzählt die Geschichte der fiktiven holländischen Malerin Sara de Vos, die als erste Frau in die Amsterdamer Malergilde aufgenommen wird, der auch Rembrandt angehörte. 
Nur eines ihrer Gemälde überdauert die Zeit und ist seit vielen Jahren im Besitz der Familie van Groot. Doch dann wird es 1957 gestohlen und durch eine fast perfekte Kopie ersetzt.  Der Besitzer Marty de Groot sucht nach dem Fälscher. Erst im Jahr 1980 klärt sich der Fall auf.
Das Buch erinnert durch sein Hauptobjekt, das Bild, an Donna Tartts Meisterwerk "Der Distelfink". Auch hier hat ein Bild großen Einfluss auf das Leben der Protagonisten.
Allerdings erreicht es bei aller Qualität nicht Tartts Meisterschaft.
Durch die verschiedenen Zeitebenen ist das Buch sehr lebendig und bleibt gut lesbar. Dominic Smith schreibt flüssig, sensibel und spannend, teilweise liest sich das Buch wie ein Krimi.
Besonders die Einblicke in das teilweise recht grausame Leben in einer holländischen Stadt im "Goldenen Zeitalter" haben mich sehr berührt.
Ein wirklich gutes Buch, das man auf jeden Fall lesen sollte!