Rezension

Ein großer Spaß für kleine und große Leser, mit ganz viel Fantasie, tollen Illustrationen und liebenswerten Monstern.

Memento Monstrum (Bd. 2) -

Memento Monstrum (Bd. 2)
von Jochen Till

Bewertet mit 4 Sternen

»Es ist der hier, oder?« »Nein, das ist der von Oma, der ist nämlich viel hübscher.« »Wieso stehen die Namen eigentlich nicht auf den Deckeln? Dann wüsste man immer sofort, wer drin ist.« »Was machen wir jetzt?« »Ich weiß nicht. Einfach klopfen?« »Vielleicht erst mal reingucken, ob er auch wirklich drin ist? Oma hat mal erzählt, dass er sich zum Schlafen manchmal in den Kleiderschrank hängt, weil das besser für seinen Rücken ist.«

Sie sind wirklich kleine Monster, die drei Enkel von Graf Dracula, die ihn hier so unsanft in aller Abendfrühe aus seinem Tagschlaf reißen. Und es war schwer gemein von seiner Frau und seiner Tochter, ihn mit Globinchen, Vita und Rhesus allein zu lassen, nur um zu einem Wellness-Wochenende mit Übertagung in den Katakomben von Paris zu fahren!

 

Anfangs ist Vlad völlig überfordert von seiner Aufgabe, doch zum Glück hat man nach fast sechs Jahrhunderten untoten Daseins eine Menge zu erzählen. Und wenn dann noch liebe Monsterfreunde zu Besuch kommen, steht einer tollen Party nichts mehr im Wege. Nicht mal der alte Erzfeind Van Helsing…

 

Dieses Buch schließt unmittelbar an den ersten Band an und hält sich nicht mit Rückblenden und Erklärungen auf. Das sollte man wissen und den Vorgänger möglichst zuerst lesen. Das ist aber auch das einzige Manko, das ich empfunden habe, ansonsten war die Geschichte wieder ein großer Spaß.

 

Schön ist auch, dass sich hier sowohl kleine als auch große Leser amüsieren können. Fürchten vor all den Monstern muss sich niemand, dafür sind die zahlreichen Zeichnungen einfach zu liebenswert und lustig. Keins der angeblichen Monster ist tatsächlich böse, die Vampirfamilie trinkt z.B. am liebsten leckeren Blutorangensaft.

 

Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass bei Kindern immer mal wieder Fragezeichen im Gesicht auftauchen. Wer von ihnen kennt denn zum Beispiel noch die Beatles? Aber mitlesende Eltern sollten ohnehin das ein oder andere erklären, das vergrößert das Vergnügen, die wahre Geschichte über Frankenstein oder King Kong zu erfahren. Und wenn man außerdem noch einen ernsthaften Gedanken zulassen möchte, dann vielleicht diesen: Man sollte jedes Lebewesen erst einmal ohne Vorurteile kennenlernen und nicht danach beurteilen, wie es aussieht oder was man über es erzählt.

 

Fazit: Ein großer Spaß für kleine und große Leser, mit ganz viel Fantasie, tollen Illustrationen und liebenswerten Monstern.