Rezension

Ein gut zu lesender Psychothriller, bei dem ich mir stellenweise etwas mehr Spannung gewünscht hätte

Die Verborgenen -

Die Verborgenen
von Linus Geschke

Bewertet mit 3.5 Sternen

Nach außen wirken die Hoffmanns wie eine perfekte Familie. Sven und Franziska haben eine gemeinsame Tochter und leben in einem großen Haus an der Küste. Doch jeder hat seine Geheimnisse und das harmonische Familienleben ist schon längst nicht mehr das, was es einmal war. Als dann noch eine Person heimlich in ihr Haus eindringt und sich unter dem Dach einquartiert, passieren unerklärliche Dinge, für die sich die Eheleute gegenseitig beschuldigen.

Mit großen Erwartungen habe ich diesen Psychothriller begonnen. Die Thematik, dass ein Unbekannter auf dem Dachboden lebt, war für mich nicht neu. Denn dies ist auch bei „Der Bewohner“ von David Jackson zu finden. Dennoch sind die Bücher nicht miteinander zu vergleichen.

Der Einstieg in den Psychothriller viel mir leicht. Ich mag den Schreibstil des Autors. Zu Beginn gibt es einige Rückblicke, die die Heirat von Sven und Franziska erklären. Mir waren es manchmal ein bisschen viele Details, dadurch ließ die Spannung etwas auf sich warten. Erzählt wird der Thriller aus verschiedenen Perspektiven, womit die Gefühlslage der einzelnen Protagonisten gut widerspiegelt wird. Sympathiepunkte konnte bei mir die ganze Familie Hoffmann nicht holen, dafür haben mir die einzelnen Geheimnisse der verschiedenen Protagonisten gut gefallen. Es lädt zum Spekulieren und Rätseln ein. Gruselig war schon alleine die Vorstellung des Unbekannten auf dem Dachboden. Die Spannung wird leider nur sehr langsam aufgebaut. Zum Ende überschlagen sich dann die Ereignisse.

Ich hätte mir mehr Handlung im Haus gewünscht, die sich mit der Thematik des Phroggers, dem Hausbesetzer, beschäftigen. Leider standen doch mehr die Entwicklungen in der Familie im Vordergrund.

„Die Verborgenen“ ist ein ruhigerer Psychothriller, bei dem ich mir etwas mehr Spannung gewünscht hätte.