Rezension

Ein guter Jugendthriller, doch leider fehlte mir das Gewisse etwas.

Alle Augen auf dich - Gina Mayer

Alle Augen auf dich
von Gina Mayer

„Alle Augen auf dich“ ist ein Jugendthriller, der mir ganz gut gefallen hat, doch leider wurde ich mit den Charakteren nicht warm. Gina Mayer behandelt ein Thema, dass Top aktuell ist, und bringt uns dieses ein wenig näher. Leider fehlte mir einfach das Gewisse etwas.

Inhalt: 
Myriam Bellinger spielt in einer Serie namens „Missing“ mit, diese kann man sich im Internet anschauen. Doch plötzlich ist Myriam verschwunden und wird wie in der Serie gefangen genommen. Die Ermittlungen laufen unter der Aufsicht von Hauptkommissarin Amelie Fröhlich. Es muss schnell gehen, die Kidnapper fordern eine Menge Geld und nur die Internetzuschauer können diese über Crowdfunding finanzieren.

Meine Meinung:

Nachdem ich von Gina Mayers ersten Jugendthriller „In guten wie in toten Tagen“ so begeistert war, musste ich natürlich ihren neuen auch lesen. Doch leider konnte mich „Alle Augen auf dich“ nicht so in seinen Bann ziehen. 

Das Buch handelt hauptsächlich von den Ermittlungen zur Entführung von Myriam. Wir bekommen also nur die Videos, die die Entführer von ihr im Internet zeigen und durch die Befragungen, einen Einblick in Myriams Charakter und Leben. Die Ermittlungen kamen mir sehr authentisch rüber, so stelle ich mir wirkliche Ermittlungen auch vor. Doch irgendwie wurde ich mit der Hauptkommissarin nicht warm. Ich kann gar nicht genau sagen, was mich an sie gestört hat, aber irgendwie blieb sie mir während des ganzen Buches fremd, obwohl wir einiges über ihr Privatleben erfahren. 

Durch die Ermittlungen lernen wir natürlich einige Bekannte und Freunde von Myriam kennen. Diese haben selber ihre Probleme, ganz vorne dabei ihr Freund. Er ist wirklich tief am Boden. Die Pfarrersfamilie von Myriam scheint auch nicht ganz einfach zu sein. Man wusste kaum, wen man glauben sollte, denn jeder hat irgendwie Dreck am Stecken. Das hat mich natürlich bis zum Schluss zum Verzweifeln gebracht, wer es nun war. 

Ich empfand kaum Mitleid mit Myriam, weil ich keine Beziehung zu ihr aufbauen konnte. Da fehlte mir irgendwie was. Vielleicht mehr Nähe zu ihr? Ich weiß es nicht. Die Videos, in denen sie gefesselt gezeigt wird, werden zwar gut beschrieben, doch irgendwie kam die Angst nicht bei mir an, die Myriam empfunden hat. 
Was ich richtig interessant fand zu erfahren, was Crowdfunding ist. Genauso wie so eine Internetserie durch ihre Klickzahlen und User am Leben bleibt. Was alles dahinter steckt. Denn das erfahren wir alles in „Alle Augen auf dich“. Da hat Gina Mayer ein aktuelles Thema aufgegriffen, was nicht nur für Jugendliche aufschlussreich sein wird.

Das letzte Drittel des Buches konnte mich dann immer mehr überzeugen und die Seiten flogen nur so dahin. Der Schluss ist gut gemacht und lässt einen mit einem „Oh-Effekt“ zurück. 

Fazit: 
„Alle Augen auf dich“ ist ein Jugendthriller, der mir ganz gut gefallen hat, doch leider wurde ich mit den Charakteren nicht warm. Gina Mayer behandelt ein Thema, dass Top aktuell ist, und bringt uns dieses ein wenig näher. Leider fehlte mir einfach das Gewisse etwas.