Rezension

Ein Highlight

Die Henkerstochter - Oliver Pötzsch

Die Henkerstochter
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Henkerstochter von Oliver Pötzsch

erschienen im April 2008 im Ullstein Verlag

512 Seiten gegliedert in Prolog, 16 Kapitel und Epilog

Dem Roman voran steht ein Personenverzeichnis sowie der Abdruck eines alten Stichs der Stadtansicht von Schongau und im Anschluss an das Buch gibt es noch ein Nachwort des Autors, in dem er etwas zur Vergangenheit seiner Familie erzählt, denn Oliver Pötzsch ist tatsächlich ein Nachfahre der Kuisls, die vom 16. bis zum 19. Jahrundert die berühmteste Henkers-Dynastie Bayerns waren und um die es in diesem Roman geht.

 

Inhaltsangabe aus dem Buch:

Kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg wird in der bayrischen Stadt Schongau ein sterbender Junge aus dem Lech gezogen. Auf seiner SChulter ist ein ungelenkes Zeichen eintätowiert, das den Verdacht auf Hexenwerk aufkommen lässt. Sofort beschuldigen die Schongauer die Hebamme Martha Stechlin, in deren Hütte der Junge zusammen mit anderen Kindern oft zu Besuch war. Die Ratsherren der Stadt würden die Frau lieber heute als morgen hinrichten lassen, um der Aufregung der Bürger Herr zu werden. Der Henker Jakob Kuisl soll ihr mit Hilfe von Folter ein Geständnis abpressen. Doch Jakob Kuisl ist von der Unschuld der Stechlin überzeugt; er ahnt, dass duch die Hinrichtung der Hexe ein Verbrechen vertuscht werden soll. Gemeinsam mit Simon, dem studierten Sohn des Stadtmedicus, und der klugen Henkerstochter Magdalena untersucht er die Umstände des Kindsmords. Weiter Kinder verschwinden und ein Waisenjunge, der ebenfalls das geheimnisvolle Zeichen trägt, wird tot aufgefunden. Die Stimmung in der Stadt steigert sich zu Hysterie; der Henker ist gezwungen, mit der Folterung der Hebamme zu beginnen. Wenn der Henker, seine Tochter und der Medicus nicht schnell die Wahrheit herausfinden, wird die alte Frau sterben.

 

Meine Meinung:

Auf die Henkerstochter-Reihe wurde ich aufmerksam, nachdem ich "Die Burg der Könige" von Oliver Pötzsch gelesen hatte und in dessen Autorenbeschreibung von seinen berühmten Henkersvorfahren gelesen hatte.

Die Tochter des Henkers spielt zwar in diesem ersten Band keine ganz so große Rolle, aber das Buch hat mich trotzdem schnell in seinen Bann gezogen und mich sehr gut unterhalten.

Oliver Pötzsch beschreibt die damalige Zeit und auch die Aufgaben des Henkers sehr realitätsnah und man kann sich die Hysterie und den Aberglauben ebenso gut vorstellen wie die Angst der Frauen vor unbegründeter Verleumdung. Der Autor schreibt wunderbar flüssig und spannend und lässt seine Personen in der wörtlichen Rede mit leichtem Dialekt sprechen, was eine sehr schöne Atmosphäre schafft.

Die Seiten fliegen nur so dahin und leider war der Lesegenuss viel zu schnell zu Ende. Aber zum Glück gibt es ja noch weitere Teile dieser Reihe, die ich mir auch schon alle besorgt habe ;)

1. Die Henkerstocher

2. Die Henkerstochter und der schwarze Mönch

3. Die Henkerstochter und der König der Bettler

4. Der Hexer und die Henkerstochter

5. Die Henkerstochter und der Teufel von Bamberg (erscheint im August 2014)