Rezension

Ein Leben auf der Überholspur

Tage mit Gatsby -

Tage mit Gatsby
von Josephine Nicolas

Bewertet mit 4 Sternen

Zelda und F. Scott Fitzgerald zählen zur Highsociety New Yorks. Auffallen um jeden Preis, so könnte das Verhalten Zeldas geschildert werden. Beide wollen Abstand von den USA erhalten und es zieht sie nach Europa. In Frankreich lassen sie sich zunächst in Paris und später dann im Süden des Landes nieder. Zelda stürzt sich von einem Abenteuer ins nächste. Sie fühlt sich vernachlässigt und beginnt vor lauter Frust eine Affäre. Das sorgt für dauerhaften Streit und viel Zündstoff in ihrer Beziehung. Der übermäßige Alkoholgenuss tut sein übriges und die beiden stehen vor dem Ende ihrer Beziehung.

 

„Der große Gatsby“ ist das bekannteste Buch von F. Scott Fitzgerald und während das Ehepaar in Frankreich weilte, wurde es von ihm geschrieben. Die „Tage mit Gatsby“ beschreibt sehr ausführlich die Entstehungsgeschichte des Romans und erschien im #dumontbuchverlag. Dabei war auch Zelda durchaus talentiert und wollte zunehmend ihre eigenen Kurzgeschichten veröffentlichen. Das ließ F. Scott nicht zu. Dass seine Frau sich darüber ärgerte, ist wohl verständlich.

 

Immer wieder zitiert die Autorin aus dem Buch „Der große Gatsby und schildert die Diskussionen des Paares während des Schreibprozesses. Immer wieder lässt Fitzgerald sich von seiner Frau beraten und es fällt auf, dass die Figuren ihnen beiden sehr ähneln. Der Roman zeigt sicher etliche Fakten über die Fitzgeralds und das schreibt die Autorin Joséphine Nicolas auch im Anhang. Sie recherchierte intensiv und nahm zudem die Briefe, welche zwischen Zelda und Scott hin- und hergingen als Grundlage für das Buch. Es ist in lebendiger Sprache geschrieben und die Charaktere so, wie die Autorin sich diese vorstellte. Ein Roman, der mich in die damalige Zeit eintauchen ließ und gut unterhalten konnte.