Rezension

Ein Leben gelebt, mittendrin

Im wechselnden Licht der Jahre -

Im wechselnden Licht der Jahre
von Tom Liehr

Bewertet mit 4 Sternen

"Im wechselnden Licht der Jahre" von Tom Liehr ist ein Buch wie eine Zeitreise.
Wir begleiten hier Alexander Bengt durch sein Leben und es ist ein großartiges Leben. Er wächst in Berlin auf und das wird großartig geschildert, der Flair des Jungseins sehr gut eingefangen und dargestellt, mit allen Nachteilen und auch seinem großen Liebeskummer. Er verliert die Liebe seines Lebens, da sie wegzieht und die Zeit, die sie hatten war viel zu kurz. Alex lebt nicht, er überlebt und tatsächlich steht sie nach 10 Jahren wieder vor seiner Tür und wird seine Frau. Es ist aber durchaus kein Liebesroman, es ist viel tiefgründiger.
Alex lebt mit seiner Frau Tabea, zwei Kindern und Hund in Kleinmachnow. Sie haben ein gutes Leben, interessante Arbeit, genug Geld und Freiraum. In diesem Abschnitt wird auch das Leben in diesem Ort sehr gut geschildert, man geht sozusagen mit Alex von Tür zu Tür.
Doch Alex hat jetzt die große 60 vor sich und er hat Angst, Angst vor dem Alter und das ist hier auch das große Thema in dem Buch, mit dem sehr humorvoll, leicht und viel Verständnis umgegangen wird.
Ich liebe dieses Buch sehr, erkenne mich in vielem wieder, kann in alte Zeiten abtauchen, kann die Entwicklung von Alex und seine Gedanken und Gefühle nachvollziehen. Großartig gemacht. Hier müssen die Menschen nicht perfekt sein, jeder hat seine Ecken und Kanten, ist einzigartig und manchmal auch liebenswert. Leider trifft das auf die Frau von Alex nicht zu, sie bleibt fremd, sie fühlt sich für mich irgendwie fern und unerreichbar an.
Das Buch kann ich echt jedem empfehlen, es handelt einfach vom Leben und vom altern und das mit viel Humor, Mut und Erkenntnis, sehr gute Unterhaltung.