Rezension

Ein Mächen will Gold und kämft dafür, lesenswert wenn auch kein Meisterwerk

Goldmädchen -

Goldmädchen
von Jennifer Iacopelli

Bewertet mit 4 Sternen

„Ihr Leben lang hat Audrey auf diesen Moment hingefiebert: Sie und ihre beste Freundin Emma haben die Chance, bei der Olympiade zu zeigen, dass sie zu den besten Turnerinnen der Welt gehören. Aber es kommt anders als geplant. Denn ihr Trainer, dem beide Mädchen vertrauen, seit sie drei Jahre alt sind, wird wegen Missbrauch an ihrer Mannschaftskollegin verhaftet. Das Team steht vor einem Scherbenhaufen. Obwohl Audrey in Leo, dem Sohn der neuen Trainerin, ihre große Liebe findet, hat sie keine Ahnung, wie sie Olympia bestehen soll. Und sie muss sich entscheiden: Ist sie bereit, für ihren Traum von Gold ihre Freundinnen zu verraten?“

Diese Zusammenfassung kann man zu 90% so übernehmen. Nur eins stimmt nicht, denn die Frage ob sie bereit ist ihre Freundinnen zu verraten, des großen Traumes wegen.

Daher fasse ich es so zusammen, wie es wirklich ist, ohne zu viel zu spoilern. Audrey trainiert schon ihr ganzes Leben lang. Als Amerikanisch-Koreanerin wäre sie die erste auf dem Treppchen der Olympiade. Aber es steht auf der Kippe. Denn sie hatte ein Jahr zuvor einen schweren Unfall und sie braucht starke Kortisonspritzen um überhaupt trainieren zu können.

Emma ist ihre Freundin seit Kinderzeiten und ihre Kollegin und beste Freundin auf dem Weg zu Olympia. Zusammen trainieren sie mit den anderen Mädels. In das Team für Olympia können aber nur 4 von den 6 der Gruppe. So ist der Zickenkrieg vorprogrammiert und alle wollen nach Japan.

So erschüttert es die Gruppe das eine der Mädels Doping vorgeworfen wird. Audrey glaubt von der ersten Minute nicht daran, andere sehr wohl. Es stellt sich heraus das der Trainer der Mädchen eines mehrmals vergewaltigt hat und dies nun rausgekommen ist. Das Team ist nun endgültig zerstritten. Es wird dem Opfer vorgeworfen dies nur erfunden zu haben. Die Mädchen sind nun ohne den Obertrainer, die direkte weibliche Trainerin vor Ort wird ebenfalls dem Team entzogen.

Ohne Trainingsbleibe, ohne Trainer und ohne zu wissen wie es weitergeht muss das Team nun zusammenhalten. Dabei kämpfen sie zusammen, aber jede für sich hat den Solosieg in Olympia vor Augen.

Die Vergewaltigung, Missbrauch ist mehr als untertrieben bei dem was passiert ist, ist zwar Teil der Geschichte aber nicht rein vordergründig. Dies ist die ständige Wiederholung wie Aurdey die Geräte meistert, ihre Schmerzen hat, wie die anderen Mädels des Teams trainieren bzw. die Küren vollführen.

Wer ein ausgemachtes Drama erwartet ist hier falsch. Es ist die Geschichte von zwei Mädchen, eine mit akuten Rückenleiden und eine mit angeknackster Psyche, welche beide das Ziel von Gold nicht aus den Augen verlieren. Mädchen die zusammenhalten, Gruppen die gegen sexuelle Gewalt protestieren. Alles in allem ist es nicht schlecht, aber man verpasst auch nichts, wenn man es nicht gelesen hat.

Die Hörbuchversion ist dabei sehr gut umgesetzt gewesen. Verständlich gesprochen, das Tempo passend, die Stimme angenehm.