Rezension

Ein ruhiger und unblutiger Psychothriller

Eine perfekte Lüge - Lucie Whitehouse

Eine perfekte Lüge
von Lucie Whitehouse

Kurzbeschreibung
Hannah und Mark sind glücklich verheiratet. Doch als Mark eines Tages von einer Geschäftsreise nicht zurückkommt und Hannah feststellt, dass Ihr Konto geplündert ist, seine Papiere verschwunden sind und er nicht zu erreichen ist, bekommt sie ein mulmiges Gefühl. Je mehr Fragen sie stellt, desto mehr Rätsel gibt es. Bis sie erkennt, das Mark nicht der Mensch ist, für den sie ihn gehalten hat.

Handlung
Die Geschichte lässt sich als einen sehr ruhigen und unblutigen Psychothriller beschreiben, der zwar anfangs recht spannend beginnt, dieses Spannungsniveau aber nicht lange aufrechterhält. Erst im letzten Drittel, wenn es auf den Showdown zugeht, gewinnt die Spannung dann wieder an Fahrt.
Bis dahin gibt es viele mysteriöse und geheimnisvolle Ereignisse, die den Leser und Hörer dazu animieren mit zu rätseln und Fragen und Vermutungen zu anzustellen.
Viele Szenen waren für mich vorhersehbar, und obwohl ich das Netz aus Intrigen interessant und nachvollziehbar fand, fand ich viele Reaktionen und Schlussfolgerungen von Hannah als überzogen.
Dank der ziemlich bildhaften Beschreibung der Autorin lief dieser Psychothriller aber in meiner Fantasie wie ein Film ab, der zwar nicht hochspannend ist aber immerhin fesselnd genug, um dran zu bleiben. Nicht zuletzt, weil man bestätigt bekommen möchte, dass die eigenen Vermutungen die richtigen sind.

Die Personen
Die Beschreibung der Personen fand ich gut gelungen. Alle wichtigen Charaktere hatten für mich genug Tiefe und vor allem Mark fand ich sehr interessant.
Mit Hannah hat die Autorin eine Protagonistin entworfen, die sich zwar recht naiv anstellt aber anscheinend gar nicht so auf den Kopf gefallen ist und letztendlich dem Geheimnis auf die Spur kommt.
Viele ihrer Reaktionen fand ich zwar überzogen beziehungsweise extrem naiv aber nun gut.

Die Sprecherin
Solveig Duda, unter anderem bekannt als Schauspielerin in den Daily Soaps „Verbotene Liebe“ und „Marienhof“, betont die Geschichte mit einer hellen, klaren Stimme. Vor allem Hannahs Interpretation gefiel mir sehr gut, da sie sämtliche Emotionen für mich glaubhaft darstellte.

Die Spieldauer
Mit knapp 450 Minuten hatte das Hörbuch für mich eine ausreichende Länge. Die Geschichte erschien mir weder zu langatmig noch zu schnell vorbei.

Fazit
„Eine perfekte Lüge“ war vielleicht nicht ganz so perfekt, wie ich es mir gewünscht habe. Fesselnd ja, geheimnisvoll auch aber auch etwas zu „Abgeklärt“. Es handelt sich hier um einen unblutigen Psychothriller, ein Genre, das ich ja an sich sehr gerne höre, und lese aber es fehlte mir eindeutig an Spannung.
So bleibt es für mich bei einem durchschnittlich guten Psychothriller, bei dem ich gerne etwas mehr beklemmende Szenen gehabt hätte, um diese „Thrill-Atmosphäre“ besser annehmen zu können.
© Michaela Gutowsky