Rezension

Ein sehr komplexer und etwas anderer Entführungsfall, der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt.

Westside Blvd. - Entführung in L.A. - Torsten Hoppe

Westside Blvd. - Entführung in L.A.
von Torsten Hoppe

Bewertet mit 4 Sternen

Aufbau und Handlung:
Heather Simms, eine junge Schauspielerin wird auf den Weg nach Hause entführt.
Ein sehr komplexer Fall, der sich im Laufe des Buches , zu etwas völlig anderem entwickelt, als es zunächst scheint.
Denn hierbei handelt es sich um keinen normalen Entführungsfall, wie zunächst angenommen.
Es ergeben sich immer wieder neue Aspekte und unvorhergesehene Wendungen.
Was nicht nur Ratlosigkeit bei Detective Steve Delaney auslöst. Sondern auch beim Leser.
Man wird von einer Szene in die nächste geschubst, ohne auch nur im geringsten zu ahnen, worauf das ganze hinauslaufen soll.
Und auch Heather weiß zu keinem Zeitpunkt, was eigentlich los ist.
Anfangs haben mich die doch sehr intensiven Beschreibungen gestört. Einfach weil ich es zuviel fand. Was die blumigen Beschreibungen angeht, wäre hier weniger mehr gewesen. Im Laufe der Geschichte wurde es jedoch besser.
Jedoch strotzt dieses Buch nur so vor Tiefgründigkeit, denn wir lernen jede Person kennen, die eine zentrale Rolle spielt. Fand ich manchmal auch etwas zuviel, da es etwas vom zentralen Punkt ablenkt.
Dieses Buch besticht vor allem durch Abgründigkeit, Wahnsinn und Spontanität.
Mir hat sehr gut gefallen, das man immer wieder in neue Richtungen gelenkt wurde.
Immer wenn man dachte, jetzt weiß man Bescheid, tauchte ein neues Problem auf und alles begann wieder von vorn.
Steve Delaney empfand ich in seiner Rolle als Detective sehr authentisch und glaubhaft.
Das Zusammenspiel von Detective und Psychologin hat mir sehr gut gefallen.
Die Rolle des Täters empfand ich als sehr interessant, da zeigten sich sehr deutlich die Abgünde der menschlichen Seele auf. Aber auch andere Charaktereigenschaften kamen deutlich zur Geltung.
In diesem Thriller lernt man immer wieder neue Seiten kennen.
Manche mag man, andere weniger.
Der Showdown ansich war sehr spektakulär, wenn auch nicht unbedingt etwas neues.
Die anderen Charaktere fand ich sehr gut dargestellt.
Manche Szenen wirkten für mich zwar nicht völlig glaubhaft und auch von der Logik her, konnte ich manches nicht so recht nachvollziehen.
Aber alles in allem, hat mir dieser Thriller doch sehr gut gefallen.
Was vor allem daran liegt, daß es mal was völlig anderes war.
Der Drahtseilakt zwischen Sein und Schein hat mir sehr gut gefallen.
Am meisten hat mich Steve Delaney gebannt, einfach weil er völlig in seiner Arbeit aufging, er aber trotzdem ein Mensch mit Ecken und Kanten ist.
Verzweiflung, Wut und Angst, waren für mich greifbar. Und ich konnte es mir direkt vorstellen.
Zu Heather Simms dagegen, hatte ich keinen rechten Draht. Sie hat in mir einfach nichts ausgelöst.
Ich denke, in diesem Punkt merkt man, daß es von einem Mann geschrieben wurde und das ist von daher schon etwas schwierig.
Wir erfahren hier verschiedene Sichtweisen. Es gefällt mir deshalb so gut, weil es dem Buch enorme Tiefe verleiht und wir so jede Persönlichkeit intensiv wahrnehmen. Das macht sie nicht einfach nur zu Figuren, sondern zun Menschen.
Es ließ sich sehr flüssig und leicht lesen und die Kapitel sind relativ kurz, was einen tollen Lesefluss gewährleistet.
Das Cover passt gut zu dem Inhalt. Bei dem Titel jedoch finde ich, es sagt zuviel über den Inhalt aus.
Ein gutes Debüt für das man sich Zeit nehmen muss, denn es lässt sich nicht so nebenbei lesen.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen, da es doch einige Schwächen aufweist.
Fazit: Ein guter Thriller mit einem interessantem Kern.
Jedoch hätte man es locker um 100 Seiten kürzen können und es hätte auch nicht allzu intensive Beschreibungen sein müssen. Es stört den Lesefluss nur unnötig, wenn es zuviel wird.

Meine Meinung:
Ein Thriller , der es in sich hat.
Von Anfang an konnte mich Steve Delaney in den Bann ziehen, ich hab ihn von der ersten Sekunde an gemocht.
Dieser Thriller ist sehr komplex und die Handlungen nicht immer einfach.
Dennoch kristallisiert sich der zentrale Kern realtiv bald heraus.
Er hat durchaus seinen Charme und konnte mich faszinieren.
Als Debüt auf jeden Fall gelungen.