Rezension

ein sehr komplexer und nervenaufreibender Thriller, der hart an die Grenzen stoßen lässt

Die Blutliste -

Die Blutliste
von Rainer Löffler

Bewertet mit 5 Sternen

5 Jahre haben wir jetzt auf einen weiteren Fall für Martin Abel warten müssen. Eigentlich ein fast zu große Zeitspanne.
Doch das Warten hat sich absolut gelohnt.
Ein komplexer und unglaublich nervenaufreibender Thriller, der auf kompletter Linie begeistert.
Bereits der Einstieg hat mir unglaublich gut gefallen.
Rainer Löffler versteht es vor allem, mit Charakteren zu begeistern, die wohl unterschiedlicher kaum sein könnten.
Dabei hat mich ein Protagonist ganz besonders bewegt.
Denn er zeigt hier so viel Mut und Stärke, dass ich einfach nur sprachlos und zugleich erschüttert bin, wie sehr eine Seele zerstört werden kann.
Martin Abel und auch Doris begeistern wieder auf kompletter Ebene.
Ich mag den Humor und die Chemie zwischen den beiden. Und das spiegelt sich einfach auch in den Ermittlungen wider.
Sie erden und bremsen sich gegenseitig.
Dazu kommt, dass Martin auch persönlich einiges einzustecken und zu verarbeiten hat.
Definitiv ziemlich tragend und aufwühlend.
Die Taten selbst sind unglaublich blutig und brutal. Der Täter wirkt kaum empathisch und man hat das Gefühl, es mit einem perfiden Rachefeldzug zu tun zu haben.
Relativ schnell wird klar, wer dahintersteckt.
Doch der Autor baut hier so gekonnt Wendungen ein, dass man erstmal sprachlos verharrt und es realisieren muss.
Zudem wird im Bruchteil einer Sekunde alles umgedreht und man betrachtet es aus einem völlig neuen Blickwinkel und das bedeutet so gravierende Einschnitte .
Das Ganze ist unglaublich heftig und erschütternd, denn Worte zählen hier nichts.
Kommunikation ist quasi nicht vorhanden.
Aus dessen Verlauf heraus kristallisiert sich eine unglaublich große Tragödie und Wut heraus, die auch Abel auf erschreckende Weise involviert.
Dazu webt der Autor eine sehr interessante und niederschmetternde Thematik ein, die ich so niemals hier vermutet hätte.
Er lässt dich an allem und jedem zweifeln.
Es erfasst dich ein so großer und tiefgreifender Schmerz und eine Verzweiflung, die dich fast besinnungslos macht.
Man sympathisiert mit allem und gerade die Hintergründe lassen so vieles hervorbrechen, was man so niemals in dieser Form erwarten würde.
Abgründe , die dich verschlingen, härter und taub machen. Die dir aber gleichzeitig zeigen, dass du tiefer kaum noch fallen kannst.
Da ist so eine Leere und Verzweiflung, die dir quasi alles nimmt und dich selbst verändert.
Allein die Taten waren so unglaublich spannend und blutig präsentiert und dann hat mir der emotionale und psychologische Aspekt komplett den Boden unter den Füßen weggerissen.
Emotional hat es mich komplett an meine Grenzen gebracht und extrem aufgewühlt.
Denn was sich hier offenbart, ist aus menschlicher Hinsicht kaum zu ertragen.
Ich musste extrem schlucken, weil es mich nicht nur so berührt hat, sondern weil ich es auch nachvollziehen konnte.
Dann treibt noch ein gefährliches Tier sein Unwesen, auch wenn man überhaupt keine Ahnung hat,wie es mit dem Fall zusammenhängt, so fand ich das Ganze unglaublich spannend und nervenaufreibend eingewoben und es hat einfach unglaublich viel Spaß gemacht.
Schlussendlich ein sehr komplexer und nervenaufreibender Thriller, der hart an die Grenzen stoßen lässt.

Fazit:
Der vierte Fall für Abel hat es definitiv in sich.
Dabei bringt der Autor einige ernste Themen zur Sprache, die doch ein Stück weit innehalten lassen.
Der Fall selbst ist unglaublich brutal und das auf jeder Ebene.
Zudem punktet er mit Facetten, die dich einfach nur sprachlos und erschüttert zurücklassen.
Unbedingt lesen.