Rezension

Ein solides Nachschlagewerk für die Auswahl von Möbeln

Das Möbel-Handbuch -

Das Möbel-Handbuch
von Frida Ramstedt

Bewertet mit 4 Sternen

Auf über 300 Seiten stellt die schwedische Innendesignerin und Bloggerin Frida Ramstedt Hinweise zusammen, auf welche Kriterien man bei der Auswahl seiner Möbel Acht geben sollte.

Sie befasst sich dabei mit Sitzmöbeln und Tischen ebenso wie mit Stauraummöglichkeiten und Betten. In jeder dieser Kategorien gibt es zahlreiche Unterscheidungen: So geht die Autorin beispielsweise bei den Sitzmöbeln separat auf Stühle, Hocker, Barhocker, Bänke, Schreibtischstühle, Sofas, Sessel und Schaukelstühle ein. Hierzu erteilt sie spezifische Tipps, da z. B. für den Kauf eines Stuhles auf andere Dinge zu achten ist als bei der Anschaffung eines Sofas. Ich finde es klasse, wie differenziert Frida Ramstedt die einzelnen Möbelarten betrachtet. Ihre Tipps sind entsprechend sehr umfangreich, enthalten für mich jedoch wenig neue Informationen (wobei ich mich seit einigen Jahren schon intensiv mit Möbeln befasse).

Interessanter finde ich ein weiteres Kapitel, das sich Materialien widmet. Hier werden unterschiedliche Arten an Holz, Stein, Leder, Textilien und Glas ausführlich beschrieben und miteinander verglichen. So erhält man u. a. einen Überblick über die Unterschiede zwischen Nubuk-, Anilin- und oberflächengefärbtem Leder sowie Kunstleder und erfährt über deren jeweilige Vor- und Nachteile. Die umfangreiche Übersicht inkl. der Beschreibungen erspart somit langes und mühseliges Recherchieren bei der Materialauswahl.

Eine dann folgende Zeitleiste gibt Einblick in die Designgeschichte Schwedens, ehe das Buch mit einem Kapitel zu Planungsgrößen und Konzepten endet. Diesen Abschnitt finde ich besonders hilfreich, da er Einblicke zur Einrichtung von Räumen bietet. Gerne hätte ich dazu noch mehr gelesen: Denkbar wäre für mich z. B. die Vorstellung von Wohnstilen und ein Abriss zur Farbenlehre, also kurzum, wie man Möbel hinsichtlich Form und Farbe geschmackvoll in Räumen mit Tapeten, Teppichen, Leuchten und Vorhängen kombiniert. Vermutlich hätte das an dieser Stelle aber zu weit geführt und womöglich wurde das Thema bereits im ersten Buch „Innendesign“ der Autorin abgehandelt (dieses kenne ich nicht, daher kann ich das nicht einschätzen).

Zuletzt einige Sätze zur Aufmachung des Buches: Der Einband aus Leinen lässt das Werk sehr hochwertig erscheinen, wenngleich mir das Cover der schwedischen Originalausgabe in seiner schlichten Gestaltung noch besser gefällt. Der Inhalt ist klar gegliedert, was die Orientierung in den einzelnen Kapiteln erleichtert. Einige Passagen sind um Darstellungen von Möbeln ergänzt, wobei diese durchgängig schwarz-weiß und somit recht schlicht gehalten sind.

Alles in allem ist dieses Buch ein solides Nachschlagewerk, wenn man die Anschaffung neuer Möbel in Betracht zieht.