Rezension

Ein spannendes Buch

Der Mörder und das Mädchen - Sofie Sarenbrant

Der Mörder und das Mädchen
von Sofie Sarenbrant

Jahrelang wird Cornelia Göransson von ihrem Eheman Hans gedemütigt und misshandelt. Als sie endlich den Mut aufbringt, sich von ihm zu trennen und das Haus zum Verkauf anbietet, entdeckt ihn seine kleine Tochter Astrid ermordet im Gästezimmer. Emma Sköld, die ermittelnde Kommissarin und zufällig die Schwester von Cornelias Freundin Josefin, sieht Cornelia als Hauptverdächtige.

Sofie Sarenbrant schreibt sehr packend und spannend, sie streut in ihren Roman viele überraschende Wendungen ein und hält so den Leser gnadenlos bei der Stange. Auch wenn ich bald ahnte, wer der Täter war, zwang mich ein fast schon unheimlicher Sog das Buch in einem Rutsch durchzulesen. Die kurzen Kapitel sorgen ebenso dafür, wie die distanzierte fast emotionslose Sprache. Gerade sie führt dazu, den Leser so an das Buch zu fesseln, dass man es nicht mehr aus der Hand legen möchte. Die vielen falschen Fährten, die Menge an neuen Personen sind anfänglich etwas verwirrend, aber wenn man sich eingelesen hat, kommt man nicht mehr davon los. Die Kommissarin ist persönlich in den Fall involviert. Dies und ihre Schwangerschaft lassen sie sehr sympathisch und menschlich erscheinen. Das schafft eine Nähe, die den Leser beunruhigt, denn man fühlt sich als ohnmächtiger Beobachter und möchte die Protagonisten oft warnen oder ihnen hilfreich zur Seite stehen. Vor allem das offene Ende hat in mir ein wahres Entsetzen verursacht und lässt mich voller Ungeduld auf die Fortsetzung hoffen.