Rezension

Ein tolles Buch über zwei bewundernswerte Frauen

Die Erfindung der Flügel - Sue Monk Kidd

Die Erfindung der Flügel
von Sue Monk Kidd

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte startet an Sarahs elftem Geburtstag, an dem sie aus dem Kinderzimmer ausziehen darf und nun ihr eigenes Zimmer bezieht. Außerdem erhält sie zum Geburtstag mit Hetty ihre eigene Sklavin, die ihr als Dienstmädchen dienen soll. In Charleston zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist dies nichts Ungewöhnliches. Doch Sarah will keine eigene Sklavin haben, da sie diese nicht gutheißt. Doch gegen ihre dominante Mutter kann sie sich nicht durchsetzen. Genauso wenig gelingt es ihr, Hetty später die Freiheit zu schenken oder gegen den Willen ihrer Eltern einen Beruf zu erlernen.

Die Geschehnisse werden abwechselnd aus der Sicht von Hetty und Sarah erzählt. Gleichzeitig ist das Buch in unterschiedliche Zeitabschnitte geteilt, die zum Teil auch mehrere Jahre auseinander liegen. Über die gesamte Zeit verfolgt man als Leser zum einen Sarahs Leben und wie sie nach Wegen sucht, der ihr traditionell zugedachten Rolle zu entfliehen. Dabei wird auch immer mehr von Sarahs jüngerer Schwester Angelina erzählt. Zum anderen verliert man Hetty und ihre Mutter nie aus den Augen. Was als netter und kurzweiliger historischer Roman beginnt, entwickelt sich so zu einem tollen Einblick in die Leben von zwei der ersten amerikanischen Sklaven- und Frauenrechtlerinnen. Der Roman driftet dabei keineswegs in eine langweilige Geschichtsstunde ab, sondern bleibt bis zum Ende spannend.

Besonders positiv hat mich am Ende überrascht, dass der Roman tatsächlich auf wahren Begebenheiten basiert. Sarah und Angelina Grimké und ihr Einsatz für die Sklaven- und Frauenrechte hat wirklich stattgefunden. Ich kann dieses Buch wirklich nur weiterempfehlen.