Rezension

ein überzeugendes Sittenbild der zwanziger Jahr

Tanz des Vergessens - Heidi Rehn

Tanz des Vergessens
von Heidi Rehn

Bewertet mit 4 Sternen

" Tanz des Vergessens " ist ein Buch, das ich gerne gelesen habe, gibt es doch einen tollen Einblick in die zwanziger Jahre in München und Berlin.

Protagonistin dieses Romans von Heidi Rehn ist die junge Lou, die früh ihren Verlobten in den politischen Wirren nach dem 1. Weltkrieg verliert. Als dann auch Max und schließlich auch Judith, ihre Freunde aus dem Kleeblatt München verlassen, stürzt sich Lou ins Unterhaltungsvergnügen der zwanziger Jahre. Mit ihrem Beruf als Täschnerin wird sie später ein Auskommen haben , doch er wird über die Enttäuschungen der Zeit hinweghelfen.

Sehr lebhaft und unterhaltsam, zeichnet Heidi Rehn ein Bild der zwanziger Jahre in München und Berlin, in dem auch der aufstrebender Hitler, Nahrungsmittelknappheit, Inflation , Drogen und die gleichgeschlechtliche Liebe ihren Platz finden. Die Sucht nach Vergnügungen in einer Zeit, die eigentlich von Depression und allerhand Entbehrungen gezeichnet ist, lässt die Menschen zu jedem Vergnügen greifen , derer sie habhaft werden können. Junge Menschen haben ihr Leben im Krieg verloren, Deutschland ächzt unter dem Versailler Vertrag  und man weiß nicht , wie das Leben weitergeht. Da versucht jeden seinen Platz zu finden, auch Lou, doch Gott sei Dank hat sie noch ihre Freunde.

Süffig, prall und mehr als unterhaltsam beschreibt Heidi Rehn ein Sittenbild der damaligen Zeit und hat damit einen sehr unterhaltsamen Roman geschaffen, dessen Figuren sympathisch und zeitgemäß agieren und es einfach Spaß macht , diesen Figuren zu folgen.