Ein wunderschöner Abschluss der Abenteuerreihe
Bewertet mit 5 Sternen
Nachdem ich bereits die drei anderen Teile der Reihe gelesen habe, fiel es mir auch hier nicht schwer, in die Geschichte einzutauchen. Die Autorin macht es ihren Lesern, mit ihrem wundervoll leichten und flüssigen Schreibstil aber auch sehr leicht.
Es gibt nicht viele Abenteuerbücher für Jugendliche ab 14, die auch für Erwachsene so toll zu lesen sind. Mit dieser Reihe ist es S. Sagenroth jedoch gelungen, alle Altersgruppen gleichermaßen anzusprechen.
Ich habe mich wieder darauf gefreut, genauso wie A.S.Tory, Sid und Chiara auf ihrem Abenteuer und bei der Suche nach der Wahrheit, zu begleiten.
Allerdings war ich zu Beginn erstmal skeptisch, denn wie soll das Durchsuchen einer alten Villa für Spannung sorgen? Aber ich habe mich, genau wie Sid und Chiara, auf das Abenteuer eingelassen und es nicht bereut.
Bereits beim ersten Rundgang durch das Haus, habe ich herzhaft über die Beschreibung des Badeszimmers mit seinen braunen Fliesen, gelacht. Es kamen Erinnerungen an meine erste Wohnung hoch, die genauso aussah. Auch die Musik von Pink Floyd, Depeche Mode, Culture Club und Queen ist mir nicht fremd.
Wir verfolgen die Geschichte aus der Sicht von Sid. Es gibt zwischendurch jedoch immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit und in die Gedankengänge von Arne, die dieser, in Form eines Tagebuches, auf Kassetten aufgenommen hat. Sie ergänzen den Plot perfekt.
Die beiden Hauptprotagonisten haben sich mit jedem Band, Stück für Stück weiterentwickelt. Besonders bei Sid ist spürbar, dass er erwachsen geworden ist. Chiara ist aber immer noch die mutigere von ihnen. Sie scheut keine Gefahr und stürzt sich oft ohne groß nachzudenken ins Abenteuer. Zwischendurch habe ich manchmal schon etwas Angst um die Beiden gehabt. Die „Beziehung“ zwischen ihnen entwickelt sich langsam weiter, doch sie spielt nur eine Nebenrolle im Plot und drängt sich nicht in den Fokus.
Der Autorin ist es wieder wunderbar gelungen, neben der sehr aktuellen Thematik Corona, auch andere Themen, wie zum Beispiel Aids und Homosexualität gekonnt in die Geschichte einzuflechten. Sie informiert ihre Leser gekonnt und regt zum Nachdenken an, ohne den Eindruck zu vermitteln, mit erhobenem Zeigefinger, belehren zu wollen. Gerade in Bezug auf die jüngeren Leser halte ich das für sehr wichtig.
Auch ohne viel Action bleibt die Geschichte bis zum Schluss so spannend, dass ich das Buch fast in einem Rutsch gelesen habe.
„A. S. Tory und das Spiel mit der Zeit“ ist ein Buch, das über Tiefgang verfügt, emotional ist, aufklärt und mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Mit diesem, vorerst letzten Roadtrip der beiden jungen Leute, endet eine wunderbare Abenteuerreihe, die nicht nur für Kinder und Jugendliche toll und absolut lesenswert ist.
Aber wer weiß – vielleicht begegnen wir Sid und Chiara ja irgendwann noch einmal?!