Rezension

Tory & Sid 4 - Parallelen

A. S. Tory und das Spiel mit der Zeit -

A. S. Tory und das Spiel mit der Zeit
von S. Sagenroth

Bewertet mit 5 Sternen

Eine verlassene Villa. Eine alte Kassettenaufnahme. Eine Reise von den goldenen Zwanzigern bis in die Gegenwart. Sommer 2020. Mitten in der Pandemie. Sid leidet wie alle an der beklemmenden Tristesse dieser Zeit. Umso dankbarer ist er, als Mr. Tory wieder eine ungewöhnliche Idee hat: eine Zeitreise in einer Villa aus der Jahrhundertwende. Zusammen mit seiner Freundin Chiara fährt Sid nach Frankfurt am Main und taucht dort in die Geschichte des alten Gebäudes und seiner ehemaligen Bewohner ein. Dabei stoßen die beiden auf mysteriöse Rätsel und Familiengeheimnisse: Was ist damals mit dem Großvater und dem Sohn der Familie geschehen? Sid und Chiara lassen diese Fragen nicht mehr los und so beginnt eine turbulente Fahrt quer durch den Osten Deutschlands bis ins Elbsandsteingebirge. Ein Zeitroadtrip, der zu einem romantischen, spannenden, aber auch gefährlichen Spiel mit der Zeit wird.

2020: Die Corona-Pandemie hat die Welt im Griff. Als A.S. Tory den mittlerweile 18-jährigen Sid und seine ältere Freundin Chiara sie einlädt in Frankfurt in einer alten Villa auf Zeitreise zu gehen, stimmen sie daher gleich zu. Und schon nach kurzer Zeit sind die beiden gefangen in den Parallelen zwischen den Zeiten. Denn sie wollen dem Geheimnis von 2 Männern der Familie auf den Grund gehen, die aus den Erinnerungen ausgelöscht werden sollten. Und es zeigen sich viele Parallelen zwischen den Zeiten.

Das Cover passt perfekt zum Buch, ebenso wie zur ganzen Reihe und zeigt die Hauptfiguren, die sich auch auf dem Cover leicht verändert haben.

Der Schreibstil der Autorin ist erneut grandios; Orte und Charaktere werden wunderbar beschrieben, die Protagonisten entwickeln sich von Band zu Band weiter.

Die Story wirkt wieder gut durchdacht und kommt erneut ohne wirkliche Action-Szenen aus. Dafür überzeugt die Geschichte durch ihre Emotionen und ihren Charme. Sid selbst gefällt mir ebenfalls sehr gut. Trotz seiner Schüchternheit ist er doch sehr charismatisch, wie auch Chiara. Und aus genau diesem Grund ist dieses Buch ein echter Pageturner geworden. Man will einfach immer weiterlesen - und da ist es auch egal, wenn man kein Jugendlicher mehr ist.

Obwohl in manchen Szenen auch ein wenig Humor zu finden ist, überzeugt das Buch durch seine Emotionen, die losgetreten werden und fast das ganze Buch über nicht abbrechen zu berühren.

Ich würde es Lesern ab 14 Jahren empfehlen - Alterslimit gibt es dafür sicher keines. Ich könnte mir das Buch auch gut als Lesestoff für die Schule vorstellen. 

Erneut hat sich die Autorin ernster Themen - hier v.a. die Thema Pandemie und Diversität - angenommen und es sehr gut behandelt.

Das Buch ist leider der 4. und letzte Teil um die beiden charismatischen Hauptdarsteller Sid und Chiara. Aber das Ende lässt doch eine Fortsetzung in etwas anderer Form erwarten. Und auch die Autorin schreibt im Nachwort, dass sie sich jetzt zwar anderen Projekten widmen möchte, aber trotzdem die beiden "Roadtripper" in andere Bücher einfließen lassen möchte, sodass ich auf ein baldiges Wiederlesen hoffe.

Fazit: Abschluss einer zum Nachdenken anregenden Jugendbuch-Tetralogie. 5 von 5 Sternen