Rezension

Eine berührende Geschichte

Weihnachten am Ku’damm -

Weihnachten am Ku’damm
von Brigitte Riebe

In diesem Roman lässt uns die Autorin wieder einmal am Leben der Thalheim-Schwestern Rike, Silvie und Flori teilhaben. Alle drei sind mir durch die gelesenen Bücher über das Modehaus Thalheim bestens vertraut. Nun werden wir wieder in das Jahr 1946 versetzt. Der Krieg ist zwar vorbei, aber Berlin ächzt unter den Minusgraden. Ein Jahrhunderwinter fegt über das Land, es ist bitterkalt und es gibt kaum etwas zum Heizen. Auch bei der vergleichweise wohlhabenden Familie Thalheim kann man nur von einem rauschenden Weihnachtsfest träumen. Ihr einst so prächtiges Kaufhaus liegt in Trümmern. Doch die Thalheims geben nicht auf. Eines Abends findet Rike vor dem provisorisch eingerichteten Modegeschäft am Savignyplatz einen halberfrorenen Jungen im Schnee. Kurzentschlossen nimmt sie Erich mit nach Hause. Rikes Mutter Claire und die drei Thalheim-Schwestern kümmern sich rührend um den Kleinen, der sie mit seinen weizenblonden Haaren an ihren verschollenen Bruder Oskar erinntert. Und Erich soll ein Weihnachtsfest erleben, an das er sich noch lange erinnert. Doch leider gibt es keinen Weihnachtsbaum, aber da hat Flori eine geniale Idee...
In einem Stück habe ich diesen berührenden Roman zu Ende gelesen. Eine sehr berührende Geschichte, die uns wieder einmal zeigt, wie schwierig es in den Nachkriegsjahren war, zu überleben. Erich, den kleinen Jungen - dessen Geschichte ich ja miterlebt habe - ist mir sofort ans Herz gewachsen. Rührend wie sich alle um ihn und sein Schicksal gekümmert haben. Ich sehe Silvie in dem Club vor mir, wie sie die Weihnachtslieder zum Besten gibt und so zum Überleben der Familie beträgt. Und dann ist ja da auch noch die fleißige Miri, die auch bei den Thalheims Unterschlupf gefunden hat. Beim Lesen waren mir alle mit wirkenden Charaktere bestens vertraut. Eine beeindruckende Familie, die sich trotz aller widrigen Umstände nicht unterkriegen lässt und Rike träumt auch in dieser Zeit von der Auferstehung des Modeshaus Thalheim. Und dann erlebt der kleine Erich eine Weihnachtsüberraschung, die wahrlich an ein Wunder grenzt. Eine wirklich berührende Geschichte, die mir Traumlesestunden beschert hat. Gerne vergebe ich für dieses Lesevergnügen 5 Sterne.