Rezension

Eine Fälschung zu Weihnachten

Weihnachtswunder unterm Mistelzweig -

Weihnachtswunder unterm Mistelzweig
von R. West

Bewertet mit 2 Sternen

Der Klappentext: „Was tut eine talentierte Kunstfälscherin, die sich im Hausarrest in der Brandenburgischen Provinz zu Tode langweilt, wenn ein attraktiver Auktionshausmitarbeiter sie dazu herausfordert, ein Gemälde zu fälschen? Nichts Vernünftiges, so viel ist sicher: Antonie Alba sitzt ihre Strafe ab, doch einer guten Wette konnte sie noch nie widerstehen, und so schlägt sie ein, als der charmante Matteo ihr den Deal vorschlägt. Obwohl er fasziniert ist von der begnadeten Fälscherin, bleibt er entschlossen, seinen Plan, sich an seinem ehemaligen Arbeitgeber zu rächen, durchzuziehen. Doch je näher die Auktion an Weihnachten rückt, desto mehr Gründe findet er, Antonie in ihrem abgelegenen Haus zu besuchen. Und auch sie, die sich sonst so gut im Griff hat, bekommt schwache Knie, wenn Matteo sie ansieht. Plötzlich laufen beide Gefahr, dass sehr viel mehr unter den Hammer kommt als das Gemälde, das Matteo ursprünglich in Auftrag gegeben hat. Ihre Herzen zum Beispiel.“

 

Zum Inhalt: Matteo arbeitet in einem kleinen Hamburger Auktionshaus, er liebt seinen Job und fühlt sich dort wohl. Dumm nur, dass das Haus seit kurzem einen neuen Chef hat und der hat nicht nur Matteos Vertrag nicht verlängert, er schmeißt auch alles andere über den Haufen. Ok das Auktionshaus hatte finanzielle Probleme, aber die Maßnahmen des Neuen sind äußerst zweifelhaft. Aus Rache und Trotz beschließt Matteo den Ruf des Hauses zu zerstören. Ein hochkarätiges Bild soll sich nach der Auktion als Fälschung herausstellen, immerhin hat der Chef getönt, dass er jede Fälschung erkennt. Also treibt Matteo einen berühmten Fälscher oder besser eine berühmte Fälscherin auf und gibt bei ihr eine Fälschung in Auftrag. Er kann Antonie sogar für seinen Plan gewinnen und so fiebern aller der großen Weihnachtsauktion entgegen. Denn passend zum Jahresende soll dort der große Knall stattfinden.

 

Meine Meinung: „Weihnachtswunder unterm Mistelzweig“ verspricht eine winterliche Liebeskomödie und auch das Cover passt zu diesem Versprechen, aber ehrlich gesagt fand ich persönlich das Buch weder romantisch noch lustig. Matteo, der die meiste Zeit auch als Erzähler fungiert ist ein sehr zwiespältiger Charakter und seine Rachsucht ist eigentlich nur bösartig. Und nachdem er sich zwischen einem alten Bekannten und Antonie in Sachen Herzen nicht so ganz entscheiden kann, fehlte mir auch die Romantik. Für eine gewisse Unterhaltung sorgte der alltägliche Ablauf im Auktionshaus, aber hier steht mir meine eigene Erfahrung im Auktionswesen und im Kunstmarkt wohl im Weg, denn der Plan, den Matteo ausheckte ist mir zu unrealistisch und so nicht auszuführen. Nachdem die Autorin R. West selbst berufliche Ausflüge ins Auktionswesen unternommen hat, habe ich mir hier etwas mehr Realitätsnähe erwartet. Aber wie gesagt, ich betrachte das Vorgehen vermutlich von einem anderen Standpunkt aus und hatte zu hohe Erwartungen. Denn wenn man es mit anderen Augen sieht ist es vermutlich ein spannender Plan. Auch wenn mich das Ende so oder so etwas ratlos zurückließ.