Rezension

Eine Geschichte voller Action und griechischen Göttern mitten im modernen New York - allerdings mit ein paar Schwächen

Lore. Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben -

Lore. Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben
von Alexandra Bracken

Bewertet mit 4 Sternen

Auf dieses Buch war ich sehr neugierig. Die Götter aus der griechischen Mythologie in Kombination mit einem modernen Setting und einer Heldin, die zunächst gar keine Heldin (mehr) sein möchte - das klang für mich nach wunderbaren und spannenden Lesestunden. Spannend war das Buch tatsächlich, und die Autorin konnte mich auf knapp 600 Seiten mitreissen. Jedoch gab es in der Geschichte die eine oder andere Schwäche. Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen.

Darum geht's in »Lore. Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben.«:

Die Jagd auf die Götter ist eröffnet!

»Seit sieben Jahren läuft Lore vor ihrem Schicksal davon. Einst war die Jagd auf griechische Götter ihr Leben - bis diese ihr alles genommen hat. Die Vergangenheit holt sie jedoch schlagartig ein, als die nächste Jagd erneut in New York stattfindet und eine der letzten ursprünglichen Göttinnen sie aufsucht. Athene bietet ihr ein Bündnis gegen den neuen Ares an, der Lores Familie ermordete. Aber schon bald muss Lore erkennen, dass es um viel mehr als ihre persönliche Vergeltung geht, denn Ares möchte die ganze Welt in Schutt und Asche legen. Und ausgerechnet Lore, die nichts mehr mit den Göttern zu tun haben wollte, muss ihn aufhalten...«

Original-Klappentext

 

Meine Meinung:

Der Einstieg ins Buch fiel mir dank des flüssigen Schreibstils leicht. Jedoch hatte ich am Anfang ein bisschen Mühe mit den vielen Namen - es gibt neun ursprüngliche Götter, die teilweise durch neue Götter mit anderen Namen ersetzt wurden, und jeder Gott hat noch ein Haus und Anhänger. Die Übersicht am Anfang und am Ende des Buches halfen mir sehr, den Überblick zu behalten. Und je weiter ich las, desto weniger konnte ich das Buch aus der Hand legen - es ist sehr spannend geschrieben und gegen Ende der Kapitel gibt es immer wieder Cliffhanger.

Die Geschichte wird aus Lores Perspektive erzählt. Als Protagonistin war sie für mich lange nicht richtig »greifbar« - wir wissen nicht viel über sie, und manchmal hatte ich auch den Eindruck, dass sie etwas vor den anderen Charakteren und den Leser*innen verbirgt. Erst im Verlaufe des Buches konnte ich langsam eine Beziehung zu ihr aufbauen, wobei vor allem die Rückblenden in die Vergangenheit halfen. Dennoch blieb sie für mich eine Protagonistin, die mir zwar zunehmend sympathischer war, aber mich nicht mit sich reissen konnte.

Die Nebencharaktere, darunter auch einige alte und neue griechische Götter, fand ich hingegen toll. Durch Gespräche zwischen Lore und einzelnen Figuren konnten wir mehr über sie erfahren, wodurch sie deutlich fassbarer waren als Lore selbst. Ich mochte vor allem Lores menschlichen Freund Miles, der eine gewisse Lockerheit in die Geschichte hineinbrachte, aber auch Castor als Jugendfreund von Lore. Und wie in jeder guten Geschichte gab es auch unsympathische und böse Charaktere - von denen einige doch noch unerwartet andere Seiten hatten.

Die Story selbst ist unglaublich actionreich. Der Agon, ein Kampf zwischen den neun griechischen Göttern, der alle sieben Jahre stattfindet und während dessen Dauer die Götter sterblich werden, steht klar im Zentrum des Buches. So ist die Geschichte geprägt von Kämpfen, dem Ausspionieren anderer Häuser, dem Schmieden von Plänen und Intrigen etc. Ausserdem hält sie einige überraschende Wendungen bereit, sodass ich immer und immer weiterlesen musste. Auch gibt es zwischendurch eine Prise Humor oder ein bisschen Romantik, wobei die Liebesgeschichte eher am Rande des Buches stattfindet.

Im Laufe des Romans werden unzählige Fragen aufgeworfen, und es gibt immer mehr Geheimnisse, die erst nach und nach gelüftet werden. Der Gedanke der Autorin dabei war wohl, dass die Leser*innen dadurch das Buch in einem Rutsch durchlesen wollen. Für mich persönlich waren es ein paar Geheimnisse zu viel, deren Auflösung teilweise künstlich in die Länge gezogen wurde. Auch war ich stellenweise etwas enttäuscht, weil einige Geheimnisse unglaublich aufgebauscht wurden und am Schluss auf eine sehr schlichte Weise aufgelöst wurden. Hier hätte ich deutlich mehr erwartet. Auch das Ende blieb - nach dieser unglaublich dramatischen und spannenden Story - etwas hinter meinen Erwartungen zurück.

 

Fazit:

»Lore. Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben.« ist eine actionreiche Story mit tollen Nebencharakteren und unzähligen Geheimnissen, die mich jedoch nicht hundertprozentig überzeugen konnte. Vor allem Lore als Protagonistin, die für mich nicht richtig fassbar war, und die Auflösung einiger Fragen sowie das Ende sind ein paar Schwächen dieses Buches. Trotzdem gibt es vier von fünf Sternen.