Rezension

Eine grenzübergreifende Liebe

Und morgen am Meer - Corina Bomann

Und morgen am Meer
von Corina Bomann

Nicht nur Milena, die in der DDR lebt, muss sich Regeln, Grenzen und Wünschen unterordnen, auch Claudius, der im westdeutschen Teil von Berlin lebt, hat sich unterzuordnen. Claudius soll wie sein Vater Jurist werden. Doch Claudius hat andere Zukunftspläne. Er möchte Musiker werden.

Als er zusammen mit seinem Freund den ostdeutschen Teil von Berlin besucht und dabei Milena sieht, ist er von Milena so fasziniert, dass er sie unbedingt wiedersehen möchte. Ein Tape, das Milena in der U-Bahn liegen lässt, veranlasst Claudius wieder in die DDR zu reisen und Milena zu besuchen.

Die beiden verlieben sich ineinander. Milena bekommt dadurch Ärger mit ihrem Vater und der Stasi, auch der Vater von Claudius ist nicht sehr begeistert davon, dass sich sein Sohn in eine Ostdeutsche verliebt hat.

Wir bekommen die Geschichte von Claudius und Milena abwechselnd aus deren Sicht in der Ich-Perspektive erzählt.

Dieser Roman lässt uns teilhaben am Leben der Jugendlichen in der DDR kurz vor der Maueröffnung. Die Charaktere sind sehr gelungen, Milena, die gerne liest, total verschiedene Freunde hat, z, B. Sabine, die sich mit dem Kommunismus identifiziert, oder Lorenz, ein unangepasster Punk. Milena hingegen ist politisch nicht sehr interessiert. Durch ihren Kontakt zu Claudius bekommt sie mit, dass die Westdeutschen nicht dem entsprechen, was ihnen in Staatskunde vorgemacht wird.
Claudius, der bereit ist für seine Liebe sein Leben zu opfern, reist inoffiziell in die DDR ein und flieht mit Milena zusammen aus der DDR. Er möchte Milena ihren Traum, einen Tag am Meer zu erleben, erfüllen.

Ein toll erzähltes Jugendbuch über den Wunsch nach Freiheit, nach eigenen Entscheidungen, über die erste Liebe, Musik und das Lebensgefühl der Jugend in der DDR. 5/5 Sterne für dieses Stück deutsche Zeitgeschichte.