Eine Perle unter den vielen historischen Romanen!
Bewertet mit 5 Sternen
Hamburg 1895: Die Welt steht an der Schwelle zur Elektrizität und zum Automobil. Doch in Hamburg gehen die Uhren noch ein bisschen langsamer. Dort arbeitet die Hilfsköchin Greta bei einer reichen Familie. Sie ist eine begabte Köchin und interpretiert manche Gerichte auch noch. Aber sie hat ein trauriges Geheimnis, das ihr Herz schwer macht. Als wäre das nicht genug, verliert sie auch noch ihre Anstellung. Wenig später meint das Schicksal es gut mit ihr und sie lernt Siggo kennen. Die beiden helfen sich gegenseitig, aber Greta merkt nicht, dass Siggo Gefühle für sie hegt, denn ihr Herz ist verschlossen, denn die Vergangenheit war böse zu ihr. Ihre Geheimnisse liegen Greta immer mehr auf der Seele und immer öfter fragt sie sich, ob sie nicht einfach glücklich sein darf?!
Von Anfang hat mich Gretas Leben fasziniert. Es geht in diesem historischen Roman einmal nicht um eine berühmte Persönlichkeit und auch nicht um einen Krieg, der in Deutschland herrscht. Das war einmal etwas anderes. Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass ich bald die Lust an 'Die Tortenbäckerin' verliere, aber der tolle, flüssige Schreibstil machten mir bald klar, dass Historische Schmöker auch anregend und lustig sein können.
Ich lachte nämlich, als die ersten Automobile auftauchten oder Greta das 'schwierige' Wort Elektrizität benutzt. Außerdem ist Greta ein liebenswürdiger Charakter, der mit seinen Geheimnissen wächst und gedeiht. Trotzdem passiert so eine Veränderung von heute auf morgen und sogar am Ende des Buches, ist die Entwicklung er Charaktere nicht abgeschlossen. Eher mache ich mir jetzt noch Gedanken wie es mit Greta weiter ging.
Es ist schön zu sehen, dass es sich immer noch lohnt über den Tellerrand der eigentlichen Genrebeliebtheit herüber zugucken und dabei so eine Perle wie 'Die Tortenbäckerin' zu entdecken.