Rezension

Eine seichte Geschichte für zwischendurch

Glück an Bord - Herzklopfen und Meeresrauschen -

Glück an Bord - Herzklopfen und Meeresrauschen
von Sonja Flieder

Bewertet mit 2.5 Sternen

Chiara, Rike und Nina begeben sich auf eine Kreuzfahrt. Für Rike und Chiara ist es bereits der zweite Urlaub auf diesem Schiff und mit der Crew. Chiara, die beruflich sehr erfolgreich ist, hat in der Liebe kein Glück. Immer wieder fällt sie auf Blender rein. Als sie am zweiten Tag auf Marcus trifft, der als Nachhaltigkeitsberater zur Crew gehört und zudem für Tagestouren und Fitnesskurse an Bord zuständig ist, versucht sie wirklich alles, um ihn nicht zu mögen. Doch nach und nach muss sie zugeben, dass sie viel zu häufig an ihn denkt…

Gefreut habe ich mich auf eine schöne Liebesgeschichte vor dem Hintergrund einer Kreuzfahrt. Das hieß für mich tolle Gegenden, ereignisreiche Erlebnisse an Bord und viel gute Laune. Doch ganz so leichtfüßig ist das Buch nicht. Im Mittelpunkt der Ereignisse steht Chiara, durch deren Adern italienisches Blut fließt. Das zeichnet sich dadurch aus, dass sie viel Temperament hat und schnell an die Decke geht. Letzteres durfte ich als Leserin in der Tat immer wieder feststellen. Wenn es darum geht, negative Gefühlsausbrüche zu bekommen, steht Chiara tatsächlich ganz weit vorne. Allerdings habe ich ein überschäumendes positives Temperament vermisst. Auf mich wirkte die weibliche Protagonistin launisch, zänkisch und misstrauisch. Leider ist Chiara die einzige Figur in diesem Buch, die hinreichend beschrieben wurde, um sich überhaupt ein Bild von ihr zu machen.

Marcus, der in „Glück an Bord – Herzklopfen und Meeresrauschen“ die männliche Hauptfigur ist, stellt genauso wie die beiden Freundinnen Rike und Nina, die Chiara auf der Reise begleiten, lediglich eine blasse Figur dar. Er wirkt sehr nett, ist rücksichtsvoll, professionell gegenüber den Gästen und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Die gemeinsamen Szenen der beiden Hauptfiguren habe ich teilweise als sehr harmonisch empfunden und konnte die Annäherung genießen. Lediglich Chiaras Misstrauen störte die Atmosphäre regelmäßig.

Die Ausflüge an Land waren für mich sehr unterhaltsam, da ich noch nie an einer Kreuzfahrt teilgenommen habe und mir bislang noch nicht viele Gedanken darüber gemacht habe, was die Touristen an Land alles unternehmen können. Ebenso fand ich es toll, dass die Autorin Sonja Flieder uns an ein paar Attraktionen an Bord teilhaben ließ.

Fazit: Der zweite Teil der „Glück an Bord“ Reihe hat mir ein paar schöne Lesemomente beschert, die leider oft zu oberflächlich waren. Dazu kommt, dass ich die weibliche Hauptfigur nicht mochte, weshalb ich nicht mit ihr mitfiebern konnte.