Rezension

Eine Vergewaltigung, ein adoptiertes Kind und eine zerstörte Familie

Nicht mein Kind -

Nicht mein Kind
von Jane E. James

Bewertet mit 3 Sternen

Tara und Dino sind das perfekte Ehepaar. Sie haben zwei Kinder, arbeiten beide schwer, um über die Runden zu kommen. Da stirbt Tara unerwartet bei einem Verkehrsunfall mit Fahrerflucht. Dinos Welt bricht zusammen. Zum einen fehlt Tara. Zum anderen gibt es einen Brief von ihr, in dem sie von ihrem Leben berichtet und dass sie ein Kind zur Adoption gegeben hat. Dino fühlt sich von Tara betrogen und ist erfüllt von Wut.

Im Buch kommen Dino und Tara abwechselnd zu Wort. Tara hat mein ganzes Mitgefühl. Schon als Kind wird sie klein gemacht,  von der Mutter ignoriert, von den älteren Brüdern drangsaliert. Mir 15 wird sie vergewaltigt und muss das Kind, das sie daraufhin zur Welt bringt, gegen ihren Willen hergeben. Diese Wunde wird nie heilen, trotz ihrer Liebe zu Dino, trotz der beiden Kindern mit ihm. Ich begleite Tara bis zu ihrem Tod und erfahre Dinge, die  einfach nur schrecklich sind. Hier fand ich die Handlung  eher unrealistisch und das war für mich ärgerlich. weil es in meinen Augen nicht notwendig war, um Taras Schmerz zu zeigen.

Dino konnte ich bis zum Ende  des Buches nicht leiden. Ich fand seine Wut , die fast schon Hass war, auf Tara nach ihrem Tod unangemessen. Es ging immer nur um ihn. Er will den Unfallverursacher unbedingt finden. ich hatte aber den Eindruck, nicht wegen Tara, sondern um ihr weitere Verfehlungen nachweisen zu können. Dann versinkt er in Selbstmitleid und beginnt zu trinken. Zwar fängt er sich wieder, aber das konnte mich nicht mit ihm versöhnen. Es bleibt dabei, dass er sich seiner eigenen Schuld nicht stellen kann.

Ich hatte mit der Lektüre meine Probleme. Ich fand die die Erzählweise zu langatmig und die Auflösung zu unrealistisch und monströs. Die Darstellung von Tara und ihrer Gefühlswelt hat mir gut gefallen und konnte mich auch überzeugen.