Rezension

Einer für alle, alle für einen

Die Schwarzen Musketiere - Das Buch der Nacht - Oliver Pötzsch

Die Schwarzen Musketiere - Das Buch der Nacht
von Oliver Pötzsch

Klappentext:
„Die Schwarzen Musketiere“ ist das erste Jugendbuch des Bestsellerautors Oliver Pötzsch. Fechten, Reiten, auf die Jagd gehen – das Leben des jugendlichen Grafensohns Lukas ist wie ein großes Abenteuer. Doch von einem Tag auf den anderen ist nichts mehr, wie es war: Der Inquisitor Waldemar von Schönborn lässt Lukas‘ Mutter verhaften, um sie als Hexe zu verhören – und Lukas‘ Vater stirbt beim Versuch, sie zu befreien. Lukas selbst flüchtet, doch seine kleine Schwester Elsa gerät in die Gewalt des Inquisitors. Mittellos und auf sich allein gestellt ist Lukas nur von einem Gedanken getrieben: Er muss Schönborn finden und Elsa befreien! Doch der Inquisitor ist mächtig und sein Einfluss reicht weiter, als Lukas sich das vorzustellen vermag. Gegen einen derart übermächtigen Gegner hätte Lukas keine Chance – doch zum Glück hat er ein großes Talent: Er ist ein begnadeter Degenkämpfer. Und er findet echte Freunde; mit Jerome, Paulus und dem schlauen Giovanni an seiner Seite wagt er sich in das größte Abenteuer seines Lebens …

Der Autor:
Oliver Pötzsch, geboren 1970, war jahrelang als Filmautor für den Bayerischen Rundfunk tätig. Heute widmet er sich ganz dem Schreiben. Er lebt in München. Seine historischen Romane um den Schongauer Henker Jakob Kuisl haben ihn weit über die Grenzen Deutschlands bekannt gemacht. 2015 erscheint sein erstes Jugendbuch im bloomoon Verlag.

Meine Meinung:
Von einem Tag auf den anderen wird das Leben von Lukas von Lohenstein auf dramatische Weise verändert. Sein Vater wird getötet, die Mutter als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt, seine kleine Schwester Elsa als Geisel genommen, und Lukas flieht, weil er ebenfalls umgebracht werden soll.
Der Junge ist ab diesem Zeitpunkt nicht mehr er selbst, sinnt mit der Zeit auf Rache und tut alles Mögliche, um Elsa wiederzufinden. Aber zuerst heißt es, zu überleben, denn das Land leidet unter Krieg, Verwüstung und Hunger. Auf seinem Weg lernt er drei Schaufechter kennen: Jerome, der sich gern schick kleidet und den Mädchen überaus zugetan ist, Giovanni, ein Junge, der mit Schlauheit und Raffinesse besticht, und Paulus, der Starke, den so leicht nichts umhaut.
Zusammen suchen sie nach den legendären Schwarzen Musketieren, um sich ihnen anzuschließen.

Der erste Teil der "Musketier"- Reihe ist ein gelungener Abenteuerroman, der nicht nur zeigt, dass es wahre Freundschaft gibt, sondern auch in die Wirren des 30-jährigen Krieges eintaucht, die wahrlich schrecklich sind. Dabei entstehen Bilder, die man nicht so leicht vergisst, denn nichts wird geschönt, Samthandschuhe werden nicht übergestreift.
Lukas tat mir sehr leid, denn was er alles erlebt, sollte einem Kind erspart bleiben. Doch er wächst an seiner Situation, bleibt verbissen und gibt nicht auf.
In der Geschichte kommen Fantasy-Elemente vor, was ich passend fand, weil sie sich in die Handlung so eingefügt haben, dass man überrascht wurde, wie die Dinge zusammenhängen. Denn über die gesamte Geschichte gilt es, den Tod der Eltern aufzudecken und Elsa zu finden. Lebt sie überhaupt noch? Das bleibt die ultimative Frage, die man sich stellt.

Man bekommt selbst eine genaue Vorstellung von Degenkämpfen, denn es gibt am Ende des Buches ein Wörterbuch zur Fechtkunde, inklusive Begriffserklärungen, und ein Lexikon ist auch zu finden. Das macht es einfacher, die Bezeichnungen auseinanderzuhalten und eine Vorstellung zu bekommen.
Außerdem ist eine Karte zu finden, die die betreffenden Orte, um die es geht, um 1633 zeigt.

Das Cover ist genau auf die vier Jungen abgestimmt, wenn man das Buch liest, weiß man genau, um wen es sich handelt.

Am Ende bleibt mir zu sagen, dass der erste Teil viel Dramatik bietet, Action, witzige Dialoge und einen bildhaften Schreibstil.

4 Sterne.