Rezension

Gemeinsam gegen Tod und Teufel

Die Schwarzen Musketiere - Das Buch der Nacht - Oliver Pötzsch

Die Schwarzen Musketiere - Das Buch der Nacht
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 5 Sternen

Die Pfalz, mitten im dreißigjährigen Krieg: Der gerade dreizehn Jahre alt gewordene Grafensohn Lukas muss mit ansehen, wie der Inquisitor Waldemar von Schönborn zuerst seinen Vater umbringen, seine Mutter erst verhaften, dann auf dem Scheiterhaufen verbrennen lässt und seine Schwester entführt. Nur knapp entkommt er den Schergen des Geistlichen und muss sich durch ein vom Krieg verwüstetes Land kämpfen. Nur wenige Landstriche wurden von den marodierenden Horden verschont, das Leben eines einzelnen gilt nicht viel. Auf der Suche nach seiner Schwester begegnet er verbrecherischen Jugendbanden, Leid und Tod. So ist es ein Glück, dass ihn eine umherziehende Gauklertruppe aufnimmt, denn dort begegnet er Jungen, die Freunde fürs Leben werden: Jerome, Paulus und Giovanni. Und einem Schwertmeister, der sein vorhandenes Talent schleift, dem Anführer der Truppe, der, wie es sich zeigt, einst zu den Schwarzen Musketieren gehörte, den besten Kämpfern aller Zeiten. Auch Lukas und seine neuen Freunde werden sich diesen Schwarzen Musketieren anschließen, denn die dienen unter Wallenstein, und genau bei Wallenstein befindet sich Lukas Erzfeind, Schönborn. Sein Ziel, seine Eltern zu retten und seine Schwester zu retten, liegt jedoch in weiter Ferne mit dem Krieg und all den Mächten, die gegen ihn sind ...

Lange schon habe ich kein Jugendbuch mehr gelesen, das mich so fesseln konnte. Pötzsch nimmt kein Blatt vor den Mund: Der dreißigjährige Krieg war grausam und langwierig, und das schreibt er auch. Selbst Kindern muss bewusst sein, dass Krieg und Tod dreckig ist und nie wie in einem Walt-Disney-Film abläuft. Er vermittelt neben einer spannenden und mysteriösen, mit Fantasy angehauchten Geschichte viele historische Fakten, verpackt in ein spannendes Abenteuer, das den Wert von Freundschaft schätzt und hochhält und klar macht, dass Kriege niemals gewonnen, immer nur verloren werden können, jedenfalls das einfache Volk betreffend. Oliver Pötzsch hat dieses Buch sich selbst gewidmet: "Für den Jungen, der ich einmal war. Ich glaube, diese Geschichte hätte ihm gefallen."
Nun bin ich nicht Oliver und auch kein Junge mehr. Aber es hat mir auch großartig gefallen, deshalb sage ich auch im Namen des Jungen, der Oliver einmal war: Danke, super gemacht.