Rezension

Einfach genial

Aurora erwacht -

Aurora erwacht
von Amie Kaufman

Inhalt:

Tyler, frisch ausgebildeter Musterschüler der besten Space Academy der ganzen Galaxie, freut sich auf seinen ersten Auftrag. Als sogenannter „Alpha“ steht es ihm zu, sein Team zusammenzustellen – und er hat vor, sich mit nichts weniger als den Besten zufrieden zu geben. Tja, die Realität sieht anders aus: Er landet in einem Team aus Losern und Außenseitern:

Scarlett, die Diplomatin – Sarkasmus hilft immer (not.)
Zila, die Wissenschaftlerin – dezent soziopathisch veranlagt
Finian, der Techniker – besser: der Klugscheißer
Kaliis, der Kämpfer – es gibt definitiv Menschen, die ihre Aggressionen besser unter Kontrolle haben
Cat, die Pilotin – die sich absolut nicht für Tyler interessiert (behauptet sie zumindest)

Doch dieses Katastrophenteam ist nicht Tylers größtes Problem. Denn er selbst ist in den verbotenen interdimensionalen Raum vorgedrungen und hat ein seit 200 Jahren verschollenes Siedlerschiff gefunden. An Bord 1.000 Tote und ein schlafendes Mädchen: Aurora. Vielleicht hätte er sie besser nicht geweckt. Ein Krieg droht auszubrechen – und ausgerechnet sein Team soll das verhindern. Ouuups. Don’t panic!
Quelle: fischerverlage.de

Meinung:

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Ich verpasse die Auslese.

Das Cover mag ich total gerne. Darauf zu sehen ist Aurora, ein Sonnensystem und auch andere Elemente, die in dem Buch angesprochen werden, wie etwa ihre weiße Haarsträhne. Man sieht so viel, obwohl das Cover gar nicht so wirkt.

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich gut zu lesen. Ich kam in dem Buch schnell voran und konnte manchmal gar nicht mehr aufhören zu lesen. Schon bei Iluminae mochte ich den Stil und hier wird nicht alles ganz ernst, sondern auch mit Witz behandelt.

Zu Beginn lernt man Tyler kennen, der gerade jemanden von einem Schiff bergen will. Dadurch verpasst er die Auslese und bekommt eine Crew, die sonst niemand wollte. Was er mit dieser allerdings nocht erleben wird, hätte er sich nicht gedacht.

Schon lange steht das Buch auf meiner Wunschliste und jetzt hab ich es endlich gelesen. Bereits der Einstieg hat mir sehr gut gefallen, man merkt sofort in welche Richtung die Geschichte geht, da sehr vieles mit Humor genommen wird. Jedes Kapitel ist aus Sicht von einem anderen Charakter geschrieben, wodurch man alle mehr oder weniger kennen lernt, wobei ich die Kapitel aus Sicht von Tyler, Kal und Auri am liebsten mochte.

Ich bleibe gleich bei Kal. Ich glaube, er ist mein liebster Charakter, da er einfach unterschätzt wird. Nicht körperlich, denn dass er stark ist weiß jeder, aber in jeder anderen Hinsicht. Er wirkt zuerst kalt und distanziert, aber mit der Zeit merkt man, dass viel mehr in ihm steckt. Seine besondere Beziehung zu Auri, die sich in dem Buch entwickelt, fand ich ebenfalls sehr interessant. Die Autoren haben sich da echt was einfallen lassen.

Auri und Tyler sind auf Platz zwei und drei meiner Lieblinge. Sie sind beiden gut ausgebildet und vor allem Auri war interessant, da sie aus einer anderen Zeit kommt und das auch Spuren hinterlassen hat. Tyler wirkte viel älter, als er eigentlich ist. Er musste oft Entscheidungen treffen, die wirklich schwer waren, aber er hat alles mit Fassung getragen und hat immer versucht, sein Team zu beschützen. Die anderen Mitglieder waren alle gut ausgearbeitet, jeder hatte einen komplett anderen Charakter und doch passten alle irgendwie zusammen. Wobei Kal eben einfach mein Liebling bleibt.

Ich konnte mir zuerst nicht vorstellen, wo die Reise in dem Buch hingehen soll. Bekommen sie einen Auftrag? Was macht Auri in der Zeit? Wie passt das alles zusammen? Aber recht schnell erkennt man, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Am Anfang ist sie auch noch eher witzig, es gibt dumme Sprüche und Späße, doch mit der Zeit wandelt sich das Buch und wird immer ernster, bis es am Ende so richtig zur Sache geht. Dass etwas faul ist war ja von Anfang an klar, dennoch habe ich noch keine befriedigende Antwort auf meine Fragen bekommen und jetzt will ich unbedingt Band zwei lesen. Immer wieder gab es Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe und die das Buch spannend hielten.

Besonders gefallen haben mir auch die Informationen, die zwischen den Kapiteln immer wieder eingestreut waren. So erfährt man mehr über die Mitglieder eines Squads, die Einheiten im Weltreaum, andere Lebensformen und viel mehr. Ich mag sowas in Büchern gerne.

Für mich gab es in dem ganzen Buch keine Länge, auch wenn ich vielleicht den kleinen Abstecher auf Sempernity (schreibt man das so?) ein wenig übertrieben fand. Das hatte mehr was von Ocean’s 11 als von einem Science-Fiction Buch, aber seis drum, es war rotzdem nicht schlecht. Was ich noch positiv hervorheben möchte ist, dass es keine nervige Liebesgeschichte gibt. Ein kleines bisschen Liebe gibt es schon, der Anteil in dem Buch ist aber wirklich gering und das spielt sich auch nur im Hintergrund ab.

Das Ende hatte gar nicht einen so starken Cliffhanger, wie ich vermutet habe. Klar, es blieben viele Fragen offen, aber ich habe schon schlimmere Cliffhanger gelesen. Dennoch bin ich nun sehr neugierig auf den zweiten Band.

Fazit:

Ich wusste ja, dass mir das Buch gefallen würde, aber nicht, dass es mir so gut gefallen würde. Ich habe die Charaktere in mein Herz geschlossen und die Geschichte hat mich richtig in ihren Bann gezogen. Die Idee an sich hat mir ebenso gut gefallen und ich bin gespannt, was da im nächsten Band noch alles auf den Leser zukommen wird.