Rezension

Emotional bewegend - einfach top

Die Liebe zu Rosen mit Dornen - Margaret Dilloway

Die Liebe zu Rosen mit Dornen
von Margaret Dilloway

Als ich die Leseprobe durchgelesen habe, dachte ich bei diesem Buch im ersten Moment an ein schönes ruhiges Buch, welches sich hauptsächlich mit den Rosen der Protagonistin, die ebenfalls ein eher bescheidenes und ruhiges Leben führt, beschäftigt. Aber schon in den ersten paar Kapiteln musste ich mich eines Besseren belehren lassen. Das Buch thematisiert auch die Rosenzucht, aber diese ist eher trivial im Vergleich zu Galilee und ihrem Leben, denn diese hat kein wirklich leichtes Los gezogen und muss sich mit wiederholtem Nierenversagen durchs Leben schlagen und bangt die ganze Zeit um ihre Existenz.

Genau wie ihr Name ist auch Galilee, die von allem Gal genannt wird, keine Protagonistin, die durch ihre leichte und freundliche Art besticht. Ganz im Gegenteil, denn trotz und wahrscheinlich vor allem wegen ihrer Krankheit und ihrer körperlichen Schwäche nimmt Gal nie ein Blatt vor dem Mund und äußert ihre Meinung immer frei heraus. Dabei ist ihr teilweise auch gar nicht bewusst, dass sie dadurch Menschen verletzten kann und besteht auf ihre ehrliche Meinungsäußerung. Dadurch erschwert sie sich die Interaktion mit anderen Personen, die nicht gerade ihre Schüler sind, sehr. Generell hat Gal eine eher komplizierte und gewöhnungsbedürftige Persönlichkeit. Vor allem da sie immer darauf besteht Recht zu haben und nur selten von ihrer Meinung zurück tritt und sich entschuldigt. Erst nachdem ihre Nichte Riley gezwungenermaßen bei ihr einziehen muss, wird Gal zugänglicher und versucht an sich zu arbeiten, um ihr und Riley den Alltag zu erleichtern. Aber nicht nur dadurch wurde mir Gal sympathisch, sondern auch durch ihre Passion zu ihren Rosen, sie hegt und pflegt diese sorgsamer als sich selber und betrachtet jede Rose als etwas besonderes und wichtiges, für mich scheint es, als ob ihre Rosen ihr Leben ausgemacht haben, bevor Riley in ihr Leben getreten ist. Ich habe trotz ihrer Fehler die ganze Zeit mit Gal mit gefiebert und gehofft, dass ihre Situation endlich eine Besserung aufweist und Gal die erwartete Niere kriegt.

Riley ist ein süßer junges Mädchen, die vollkommen verloren und verlassen wirkt, als sie bei Gal einzieht. Sie ist es nicht gewohnt, dass jemand Verantwortung für sie übernimmt, da ihre Mutter mit Abwesenheit glänzt und versucht ihr Leben selbstständig zu regeln. Ich vermute, sie erwartet bei ihren Einzug auch nicht wirklich etwas von Gal, außer einem Unterschlupf für die Nacht. Von Riley kann man vieles sagen, aber nicht, dass sie sich nicht bemühen würde, denn das tut sie. Sie versucht sich Gal anzunähern und entwickelt sogar ein Interesse an der Rosenzucht. Sie macht dabei zwar Fehler und ist recht tollpatschig in der Ausführung, aber sie ist mit vollem Geist dabei und gibt alles. Sie hat mir als Charakter von Anfang an gefallen und mir hat das Lesen durch sie wirklich Spaß gemacht.

Zusammenfasst lässt sich sagen, dass ich vom Buch nicht wirklich etwas Großartiges erwartet habe, außer einen ruhigen und seichten Geschichte, die sich trotzdem gut und entspannt lesen lässt und dabei wurde ich im Nachhinein so überrascht. Ich musste mit Gal regelrecht mit gefiebert und habe ihren Kampf, um eine Niere mit verfolgen können und mit ihr gelitten. Riley hat sich für mich als ein süßer und liebenswerter Charakter entpuppt, die sich nur nach Liebe und Anerkennung sehnt und viel zu früh erwachsen werden musste. Ein schönes Buch, das es vermag, Emotionen in einem zu wecken.