Rezension

So schön ist die Liebe

Die Liebe zu Rosen mit Dornen - Margaret Dilloway

Die Liebe zu Rosen mit Dornen
von Margaret Dilloway

Bewertet mit 4 Sternen

Gal führt ein zurückgezogenes Leben, neben ihrem Beruf nimmt auch ihre Krankheit einen großen Platz in ihrem Leben ein, sie braucht dringend eine Spenderniere und bis diese gefunden ist, steht die Dialyse an. Viel freien Raum bleibt daneben nicht mehr und diesen nutzt sie dann fast ausschließlich für ihre Rosenzucht.
Ihr Traum ist es die perfekte Rose zu züchten und mit dieser dann eine der vielen Rosenschows zu gewinnen die sie häufig besucht und auch dran teilnimmt.
Gals Leben wird völlig aus den Bahnen geworfen als ihre Nichte Riley auf einmal in ihr Leben platzt, mir nichts dir nichts ist sie da und bittet um Unterkunft.
Für Gal ist es schwierig mit der neuen Situation zurechtzukommen, die Ankunft von Riley birgt so viel neuer Verantwortung, der sie sich nur langsam bewusst wird...

Ich finde das Cover persönlich sehr schön, es wirkt etwas rustikal und die Rosen verleihen dem ganzen eine gewisse Romantik - es ist einfach in sich stimmig und ein schönes Bild. :)

Am Anfang hatte ich hier eher eine sehr leichte und nur wenig tiefgründige Geschichte erwartet, also alles mehr oberflächlich gehalten, wie es so häufig der Fall bei derartigen Romanen ist.
Ich muss dann allerdings sagen, dass ich mich da mächtig getäuscht habe und wirklich begeistert werden konnte von der Geschichte, die sehr liebevoll erzählt wird, die sich Zeit nimmt zu reifen und zu wachsen und einen gerade dadurch so echt erscheint. :)
Ich hab mich wirklich in das Buch hineingesogen gefühlt, ich hab mich wirklich als Teil des Buches gefühlt, dadurch habe ich einen großen Bezug zu der Geschichte und den Charakteren aufgebaut und je weiter ich mit ihnen Reisen wollte, desto mehr trauerte ich dem baldigen Abschied von ihnen entgegen.

Manchmal hat man nach beenden des Buches das Gefühl einen oder mehrere Freunde zu verlassen, in meinem Kopf lebten die Charaktere einfach auf und sie wurden zu Vertraute und die lässt man nur ungern gehen. :)
Die Entfaltung der Charaktere nimmt in diesem Buch einen großen Raum ein, nur durch die Entwicklung der Charakter ist es der Geschichte überhaupt möglich zu existieren.

Wir erleben Anfangs eine recht sonderbare Gal, sie ist schwer krank und zerfällt einige Male in Selbstmitleid. Und hat eventuell ein etwas verfälschtes Bild von sich selbst. Sie findet sich ehrlich und sehr gerecht, sie pocht auf ihre Meinungen und alle anderen sind falsch.
Würde man sie damit konfrontieren, dann würde sie es nicht einsehen, weil sie zu stur ist und zu wenig Empathie und Verständnis für andere zeigt.
Wie auch, sie trägt das Leid in sich, worüber sollten sich andere schon beschweren? ;)

Trotz alldem ist sie kein unsympathischer Charakter, auch wenn das ein wenig unglaublich klingen mag. Ich konnte sie durchaus nachvollziehen und ihre schroffe und etwas verschrobene Art, hat irgendwie mein Herz für sie erweckt.
Sie schien mit tief im inneren einfach eine recht traurige Seele zu sein, die nur versucht sich genau davor zu schützen.

Als Riley in ihr Leben kommt, ändert sich alles und dennoch schleicht sich das mehr ein, als dass es Fall auf Fall passiert.
An einigen Stellen hätte ich mir zwar schon ein zügigeres Vorankommen gewünscht, allerdings blieb das ganze dadurch durchaus authentisch und es wirkte einfach echter.
Riley ist ebenfalls ein Charakter, der mehr von Traurigkeit erfüllt ist als vor allem anderen. Sie ist vom verlassen werden geprägt und dadurch lässt sie auch nur ungern weitere Leute an sich herum, sie gibt sich sehr stark ist es in gewisser Weise auch, weil sie es sein musste - aber nur allzu oft sieht man das Kind in ihr, das behütet werden will und muss und dem man vor allem auch beistehen muss.

Es ist einfach eine schöne und auch berührende Reise die man mit den beiden geht, man merkt wie viel Einfluss die beiden aufeinander haben und wie gut sie sich gegenseitig tun.
Mir war es eine große Freude mit den beiden unter einem Dach zu hausen und bei ihnen sozusagen das Mäuschen sein zu dürfen, dass sie klammheimlich beobachtet.

Zu dem spielen auch die Rosen eine große Rolle und man bekommt viele Details über die Haltung von Rosen mit auf den Weg, die Liebe zu den Blumen ist im großen Ausmaß vorhanden und das spürt man.
Mich hat das alles weniger interessiert und dennoch fügte es sich alles wunderbar mit in das Buch ein und wirkte nicht störend. :)

Gals Krankheit, nimmt auch einen sehr großen Raum im Buch ein, wir erfahren ihren kompletten Leidensweg und wie sie immer wieder Rückschläge erleidet was die Akzeptanz ihrer Krankheit, aber auch generell was ihren gesundheitliche Verfassung betrifft.

Ein Buch das ich einfach genossen habe, das mich in eine Welt geführt hat die ich nur ungern verlassen habe und dessen Charaktere mich einfach für sich gewonnen haben. Ein zauberhaftes Buch, zum genießen.