Gals große Leidenschaft
Bewertet mit 5 Sternen
Gal ist Biologie-Lehrerin an einer Privatschule, ihre Leidenschaft gilt jedoch ihren Rosen, sie züchtet und kreuzt Hulthemia-Hybriden in ihrer Freizeit. Ihr größter Traum ist es, eine Rose zu züchten die einen Preis bekommt. Als Kind hat Gal nach einer Nierenerkrankung beide Nieren verloren, zwischenzeitlich eine Transplantation erhalten, doch die Niere wurde von ihrem Körper abgestoßen. Seit Jahren wartet sie auf ein neues Spenderorgan, denn ihr Leben ist, so wie es jetzt ist, sehr beschwerlich. Ihr Gesundheitszustand ist mäßig, jeden zweiten Tag muss sie zur Dialyse, welche den Körper zusätzlich schwächt. Als ihre Nichte Riley plötzlich auftaucht, ist Gal erst nicht begeistert. Riley hat sie zuletzt als kleines Kind gesehen, der Kontakt zu Rileys Mutter, ihrer Schwester Becky, war abgebrochen. Inzwischen ist Riley 15 und mitten in der Pubertät. Da Gals Schwester beruflich für einige Monate nach Japan muss, soll Riley in der Zeit bei Gal leben. Das Zusammenleben ist anfangs nicht einfach, dazu kommt dass ein neuer Lehrer an der Schule auftaucht. Eifersüchteleien verschlechtern das Verhältnis zu ihrer besten Freundin und Kollegin Dara.
Ich habe lange kein Buch mehr gelesen, das mich so bewegt hat. Das so eine interessante Protagonistin hatte, die so vielschichtig und gut charakterisiert ist wie Gal. Gal kommt mit ihren Ansichten manchmal etwas altbacken rüber, sie macht im Verlauf der Geschichte aber eine tolle Entwicklung durch. Ich konnte mich gut in Gal hineinversetzen, ihre Gefühle verstehen. Gals Krankheit nimmt einen großen Raum ein, gehört aber einfach zur Geschichte, damit man Gal besser verstehen kann. Besonders gefallen hat mir die Rosen Thematik, die Gals Leidenschaft und Lebensinhalt ist. Das Ziel, für das sie kämpft. Das Vermehren und Kreuzen der Hulthemia-Hybriden ist detailliert beschrieben, aber so, dass es interessant ist und man gerne über Gals Hobby liest. Das Ende ist in sich stimmig ohne ein kitschiges Happy End zu sein und rundet die Geschichte schön ab.
Fazit: "Die Liebe zu Rosen mit Dornen" ist eine liebevoll erzählte, zu Herzen gehende Geschichte, die nachdenklich macht und Hoffnung gibt. Sehr zu empfehlen.