Rezension

Endlosschleife um eine geschenkte Sonne

Unter uns die Nacht - Becky Chambers

Unter uns die Nacht
von Becky Chambers

Bewertet mit 3 Sternen

Insgesamt ist die gesamte Wayfarer-Trilogie lesenswert, im Durchschnitt satte vier Sterne. Leider nehmen von Band zu Band auch die Phrasen zu. Und ab und zu sollte etwas passieren!

Im dritten Band der Wayfarer Trilogie kümmern wir uns um die armen Erdlinge, die ihren Planeten verloren haben und in immerwährender Schleife in ihren Schiffen, die mehr und mehr veralten, um eine von der Galaktischen Union geschenkte Sonne kreisen. Dort haben sie ihre eigene Kultur kreiert und halten an den ehrwürdigen Traditionen fest. 

In diesem Band verlor ich die Geduld mit Becky Chambers. Denn es geschieht wieder absolut nichts. Zwar verunglückt ein Raumschiff im Irgendwo. Und es gibt ein paar Plünderer. Aber im Prinzip kümmern wir uns wieder nur um Befindlichkeiten. 

Hauptsächlich geht es um Kreisläufe, optimale Ressourcenverwertung, Werte und endlose Reden und Begegnungen in Bezug auf Bestattungsriten. Obwohl auch in diesem Band sehr inniglichst Zwischenmenschliches behandelt wird und mit den Harmagianern eine seltsame Rasse beschrieben wird, es sind hochintelligente Schnecken-Quallen, die in einem Rollstuhl herumkutschieren, gehen mir die langen Dialoge über Werte und Verschiedenheiten allmählich auf die Nerven. Was zu viel ist, ist zu viel. Ich will Action. Und bekomme keine. 

 Was ich natürlich auch honoriert hätte, wäre eine Anknüpfung an die Personen des ersten Bandes gewesen, eine Fortführung deren Abenteuern. But no. Nothing.

 Fazit: Der letzte Band der Trilogie konnte mich nicht in so in den Bann schlagen wie die zwei Bände vorher und die Geschichte begann mich zu langweilen. Was heißt, dass man als Autor nicht zu lange mit demselben Zug fahren sollte. 

Kategorie: SF
Verlag: Fischer Tor. 2019

Kommentare

Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 13. Januar 2021 um 00:08

Tessa ist die Schwester von Captain Ashby Santoso der Wayfarer

wandagreen kommentierte am 13. Januar 2021 um 09:34

Ich weiß. Aber die Anbindung ist lose. Sehr lose. Loseistischer geht nicht. Genau wir unser beider Vorfahren im Garten Eden.