Rezension

Enttäuschend

Goldschatz - Ingrid Noll

Goldschatz
von Ingrid Noll

Bewertet mit 1.5 Sternen

Trixies Mutter hat ein heruntergekommenes Bauernhaus geerbt, das man besser abreißen sollte. Aber Trixie möchte gemeinsam mit ihren Freunden zeigen, dass auch ein alternatives Leben möglich ist, ohne Wegwerf-Gesellschaft, mit Konsumverzicht. "Gegenstrom" nennt sich die neue Wohngemeinschaft, und die fünf Studenten versuchen, die Fundstücke in Tante Emmas Haus aufzumöbeln und auf dem Flohmarkt zu verkaufen, um das Geld für die nötigsten Renovierungsarbeiten zusammenzukratzen. Doch beim Ausmisten machen sie höchst überraschende Funde: Ein kopfloses Skelett sorgt für Grusel, ein Beutel mit alten Goldmünzen verspricht das Ende der Sorgen...

Mit diesen Versatzstücken könnte man ein gutes Buch schreiben, und Ingrid Noll hat schon mehrfach bewiesen, dass sie so etwas kann. Hier ist es aber für meinen Geschmack völlig misslungen. Es ergibt sich keine Spannung, der plot trägt nicht, die Charaktere überzeugen mich nicht. Die Geschichte wird aus Trixies Sicht erzählt, und Trixie ist oberflächlich und wenig interessiert an ihren sogenannten Freunden. Es heißt, Geld verderbe den Charakter, aber ich erkenne nicht, dass sich Trixie durch ihren Fund verändert. Besonders die ersten Noll-Bücher haben mich mit ihrem bitterbösen schwarzen Humor gut unterhalten, aber davon ist nichts mehr übrig. Nein, leider kein Lesevergnügen.