Rezension

Enttäuschende Darbietung der Handlung und fremde Protagonisten

Ich bin dein Schicksal -

Ich bin dein Schicksal
von Kira Licht

Bewertet mit 2.5 Sternen

Rezension „Ich bin dein Schicksal: Dusk & Dawn 1“ von Kira Licht 

 

 

 

 

 

Meinung 

 

„Ich bin dein Schicksal“ von Kira Licht hätte wahrhaftig das fulminante Auftakt Spektakel werden können, wie ich es von anderen Werken der Autorin gewohnt bin, denn tatsächlich kenne und liebe ich jedes Buch von ihr und insbesondere nach „Kaleidra“ kannte meine Begeisterung keine Grenzen mehr. Doch diese Geschichte lässt mich maßlos enttäuscht, im größten Zwiespalt, frustriert und genervt zurück. 

 

Doch kommen wir erst mal zu dem, was ich an dieser Story unglaublich mochte. 

 

Die Welt: Kira Licht besitzt ein außergewöhnliches Talent Welten zu erschaffen, die vor Magie, Vielfältigkeit, Bildhaftigkeit, Detailreichtum, Kreativität, Innovation und Ideenreichtum nur so strotzen. Mit Obskuris gelingt ihr eine Mischung aus Fantasy und futuristischer Zukunftswelt. Wir sind umgeben von Luftschiffen und unendlich vielen unterschiedlichen Facetten, sodass die Welt der Noctua für mich ein wahrer Genuss war. 

 

Die Idee: Auch mit ihrer Idee, den Nuctua, Dämonen Wesen, die sich von deiner Angst ernähren, schuf Kira Licht etwas grandioses. Unterteilt in verschiedene Kartelle und Klassen, wie Alpha, Beta und Gamma, gab es auch hier eine grenzenlose Vielfalt, kreative Ideen in Punkto Zeichnung der Dämonen und jede Menge Detail Liebe. So bilden die Noctua und ihre Welt ein starkes und vor allem beeindruckendes Grundgerüst. 

 

Doch schon von Beginn an fühlte ich mich heillos verloren. Die Handlung beginnt mit einigen Rückblicken aus der Vergangenheit von Erin und Cal, einem Alpha der Noctua, und ich glaubte, gerade dadurch in ihnen zwei Vertraute, ja sogar zwei Charaktere gefunden zu haben, die man bereits am Anfang schon ewig zu kennen scheint. Doch nach dem Wechsel in die Gegenwart verlor sich jedes Gefühl von Bindung. 

 

Während der gesamten Geschichte, die immerhin über 500 Seiten umfasst, stand ich fast ausnahmslos Fremden gegenüber. Erin und insbesondere Cal waren für mich nicht greifbar. Ich konnte ihre Gedanken nicht nachempfinden, ich konnte ihre Gefühle nicht erfassen und schon gar nicht konnte ich sie als Persönlichkeiten kennenlernen. Sie blieben für mich nahezu immer nur an der Oberfläche und das machte es mir verdammt schwer eine Bindung aufzubauen. 

 

Auch die Handlung selbst zeigte sich in einem beinahe durchweg vorhandenen Chaos-Wirrwarr, in dem wir von Kapitel zu Kapitel in verschiedene Handlungsstränge und Fäden springen. So war da zum Beispiel der tragische Unfall und somit die Vergangenheit von Erin, aber auch eine mysteriöse Tat der Zahnfeen, die beide ins Geschehen geworfen, aber nur halbherzig behandelt und schon gar nicht richtig geklärt wurden. 

 

Damit stand ich dann einem Ende gegenüber, in dem mein Kopf nur noch aus offenen Fragen, Irrungen und Wirrungen bestand, und ich einen Berg loser Fäden in den Händen hielt. Gerade deshalb empfand ich die Story auch zunehmend als langatmig, frustrierend, nervig und enttäuschend. Spannung und Ereignisse beziehungsweise Action kommt nur in wenigen Momenten auf und verläuft sich dann wieder in zeitlichen Sprüngen. 

 

Für mich fehlte es hier an dem typischen Kira Licht Feuer, dem Funken und vor allem dem Sog, der dich immer weiter treibt. Ich konnte nie sagen wo das alles hinführte. Ich fühlte mich allein und verlassen in dieser fremden Welt. Ohne Anker oder Bezug. Das war schlichtweg ermüdend und nicht das, was ich bislang von der Autorin kannte. 

 

Der Showdown machte zwar durch einige Highlights so manches wett, aber am Ende bleiben in mir die lauten Zweifel. 

 

 

 

Fazit 

 

„Ich bin dein Schicksal“ wartet zweifellos mit einer beeindruckenden Welt, Kreativität und Ideenreichtum auf. Doch waren die Noctua und ihre Dimension Obskuris leider das einzige Highlight in dieser Geschichte. Blasse und fremde Charaktere, eine, ja wie soll ich sie überhaupt nennen, Liebesgeschichte?, Verliebtheit?, die für mich nicht spürbar war. Eine Storyline, die beinahe nur aus zeitlichen Sprüngen und somit einem einzigen Wirrwarr besteht. Und vor allem den Millionen offenen Fragen, da zu vieles eingebracht, aber nur halbherzig behandelt wurde. 

 

Enttäuschung, Wut, Trauer, Verwirrung, Frust, Zweifel und Zwiespalt bleiben am Ende zurück und für den Moment kann ich nicht sagen, die Fortsetzung lesen zu wollen. 

 

 

 

Ich vergebe leider nur 2.5 von 5 Sternen