Rezension

Er spielt gerne, vor allem in der Nacht.

Nachtspiel: Thriller
von Catherine Shepherd

Wer gerne Thriller liest, die rechtsmedizinische Fälle enthalten, dem möchte ich "Nachtspiel" von Catherine Shepherd und dem Kafel-Verlag ans Herz legen, der im Oktober 2017 erschien.
Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und Kriminalkommissar Florian Kessler ermitteln zusammen in Köln.

Julia Schwarz beherrscht ihren Job wie kaum jemand sonst. Mit dem Tod kann sie umgehen, nicht aber mit den Albträumen, die ihr in letzter Zeit den Schlaf rauben. Hartnäckig konzentriert sie sich daher auf die Jagd nach einem Frauenmörder, der sein Opfer grausam gefoltert und dann achtlos in den Kofferraum eines Kleinwagens gestopft hat. Obwohl sich der ermittelte Täter das Leben nimmt, landet eine weitere Leiche auf Julias Obduktionstisch. Florian Kessler geht von einem neuen Fall aus, doch für Julia sprechen die Spuren eine andere Sprache. Als sie endlich die Handschrift des Mörders entziffert, muss sie erkennen, dass sie längst selbst in der Falle sitzt und dem Spiel eines unberechenbaren Serienkillers ausgeliefert ist …

In diesem Thriller werden die Schrecken der Nacht enthüllt, 346 Seiten Nervenkitzel, Spannung und Thrill haben mich in eine düstere Traumwelt entführt.
Tödliche Spiele, vor allem in der Nacht und zwei gut ausgeprägte Protagonisten sorgen für ein spannendes Lesevergnügen. Julia und Florian verstehen sich in jeder Situation und arbeiten Hand in Hand. Beiden bei ihren Ermittlungen zu begleiten macht nicht nur Spaß, ich kann dessen Gefühle und Handlungen oftmals sehr gut nachvollziehen. Beide sind mir wichtig sehr sympathisch.

Der flüssige und lebendige Schreibstil fesselt, diese temporeiche Handlung ist wieder rasant und spannend. Cliffhanger an den richtigen Stellen sorgen für Neugier, wechselnder Perspektivenwechsel für Abwechslung.

Julias Schatten der Vergangenheit lässt sie nicht zur Ruhe kommen, denn sie leidet schwer an den Verlust ihres Bruders Michael, der vor 15 Jahren brutal ermordet wurde. Der Täter wurde nie gefasst und ihre Mutter kann mit dem Schicksal einfach nicht abschließen. Julia wird von Schuldgefühlen und Alpträumen geplagt, neuerdings hört sie Stimmen ihres Bruders, die sie in ihren Alpträumen heimsuchen. Sie zweifelt immer mehr an ihrem Verstand und schiebt dies auf Überarbeitung.

Unerwartete Wendungen und ein genialer Plot sorgen für Kopfkino, mir hat dieser Teil wieder sehr gut gefallen.